Die Tetralogie von Max Goldt als Bildband · 25. September 2014

Morgen erscheint im Rowohlt Berlin Verlag ein Bildband mit allen vier in der Druckerey entstandenen Büchern von Max Goldt mit dem Titel »Chefinnen in bodenlangen Jeansröcken«. Sie wurden nicht etwa durch einen Scanner gejagt, sondern mit viel Aufwand und Sorgfalt von Volker Möhrke fotografiert und sind in Originalgröße abgebildet. Der Grafikdesigner und Kalligraf Frank Ortmann hat auf einigen Seiten Anmerkungen von Max Goldt in kalligrafischer Spitzfederhandschrift hinzugefügt. Ich selbst habe ein längeres Vorwort zur Geschichte der vier Büchlein beigetragen und die gesamte Ausstattung übernommen. Der Verlag hat mir sogar erlaubt, sein Verlagszeichen in eine spezielle Form zu bringen. Im Anhang des Buches finden sich Fotos der Schuber-Edition, eine Visitenkarte von Max Goldt und eine unserer handgesetzten Postkarten. Band 2 und 3 sind schon lange vergriffen, Band 1 und 4 sowie einige Schuber-Editionen sind noch im Original erhältlich. Den Bildband von Rowohlt gibt es ab morgen im Buchhandel.

— Martin Z. Schröder

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Alle vier auf einmal mit Zugaben · 9. Mai 2014

Die Internet-Buchhandlungen führen das Werk schon, jetzt muß es auch hier angezeigt werden: Im September soll bei Rowohlt Berlin ein Faksimile der vier typografischen Hefte von Max Goldt erscheinen, die ich seit 1998 gedruckt habe. Es heißt: »Chefinnen in bodenlangen Jeansröcken«. Dieser Titel greift einen Text aus dem letzten Büchlein auf und bezieht sich auf das letzte »richtige« Buch von Max Goldt »Die Chefin verzichtet«. Er wird neben den sorgfältig fotografierten Büchlein auch die Beilage zeigen, die im Original nur den fünfzig feinen Schubern beigefügt wurde sowie eine in kleiner Auflage gedruckte Postkarte aus dem Jahr 2003 und eine Visitenkarte von Max Goldt aus demselben Jahr. Ich habe ein Vorwort geschrieben und mit ein paar Fotos versehen, die die Blogleser schon kennen. Max Goldt hat für einige faksimilierte Seiten Texte ergänzt. Diese Ergänzungen wird der Kalligraf und Designer Frank Ortmann von Hand schreiben.

Das Buch wird in Halbleinen gebunden sein, den Titel habe ich digital gesetzt mit der Schrift Wood Bonnet von Andreas Seidel. Diese Schrift hat für jedes Zeichen mehrere Alternativen, um eine im Buchdruck gedruckte echte Holzschrift zu imitieren.

Ich befasse mich zur Zeit mit dem Haupttitel. Zuerst hatte ich ihn digital gesetzt, aber das ist mir nicht gelungen. Nun habe ich eine andere Idee. Ich möchte den Bleisatz auf dem Haupttitel zeigen, aber nicht drucken und nur den Druck faksimilieren. Es muß etwas besonderes werden. Heute habe ich erst einmal den Titeltext in verschiedenen Bleischriften gesetzt und auch Abzüge davon gemacht.

Hier ist ein Ausschnitt des Abzugs zu sehen.

Man könnte den Bleisatz freilich einfärben und das Foto spiegeln, aber solch ein Foto würde ja nicht das zeigen, was auf der Arbeitsplatte liegt. Der Setzer liest nun mal kopfstehende Spiegelschrift.

Die mit einem Spiegel für jeden lesbar wird. Jetzt muß ich mich für ein oder zwei Schriften entscheiden und dann mit einem größeren Spiegel ein Foto herstellen. Und dieses Foto muß so gut gemacht sein, daß es den ganzen Titel gut lesbar zeigt und tauglich ist für den Haupttitel des Buches. Ob ich das hinbekomme?

— Martin Z. Schröder

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Schuber für Goldt-Tetralogie bis 5.3. bestellbar · 28. Februar 2013

Auf Wunsch lasse ich Leerschuber für die Max-Goldt-Tetralogie herstellen. Diese Schuber werden in der kommenden Woche in Auftrag gebeben. Es werden 50 Schuber für die Schuber-Edition hergestellt und auf Wunsch zusätzliche Schuber ohne Inhalt. Letztere lasse ich nur in der Menge herstellen, wie verbindliche Bestellungen eingehen. Die Schuber werden vom Buchbinder in Handarbeit hergestellt aus einem stabilen Karton, und die Leerschuber mit einem maisgelben Papier bezogen. Sie bekommen ein Rückenschild mit einem Hinweis zum Inhalt. Der Schuber wird 42 Euro brutto inkl. 19% MWSt. und inkl. Versand kosten. Er ist im Online-Shop ab sofort und bis zum 5. März erhältlich.

Die Schuber für die Schuber-Edition werden mit (natürlich echtem) Marmorpapier bezogen. Es wird pro Design nur zwei Schuber geben. Der Edition wird ein Einblattdruck beigegeben. Diese Edition ist noch nicht bestellbar, der Preis steht noch nicht fest.

— Martin Z. Schröder

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Bibliophilie, Fernsehen, Stammtisch · 7. Januar 2013

Harald Jähner hat am 27.12.2012 in der Berliner Zeitung (und in der Kopie-Zeitung “Frankfurter Rundschau”) auf die “Cordbettwäsche” von Max Goldt hingewiesen, und seiner Kritik am bibliophilen Betrieb stimme ich ganz und gar zu. Ich habe schon vor etlichen Jahren in Zeitungsartikeln den bibliophilen Markt für seine schwachen Leistungen kritisiert. Das aufwendig gemachte Buch hat nur dann eine Berechtigung, wenn es die beste handwerkliche Leistung zeigt und dem Massenbuch als Vorbild dienen kann (eine vorzügliche Handpresse ist The Bear Press). Die reine Materialfülle, die Schwelgerei in Echt Bütten und Umschlägen aus Kleisterpapier, verkommt zur Lächerlichkeit, wenn die Texte nichts taugen oder schon zu oft veröffentlicht wurden (Ringelnatz und Morgenstern sind die Stars (und Opfer) der langweiligsten Handpressen, weil ihre Texte nichts kosten und immer eine kleine Zahl ahnungsloser Liebhaber finden) oder wenn die Typografie schlecht ist. Die Texte von Max Goldt, die ich in aufwendige Buchform bringe, sind eigens für diese Art des Buchmachens geschrieben worden, für meine typografischen Umsetzungen. Und die Auflagen sind so hoch, daß ich keine dreistelligen Preise für das einzelne Buch verlangen muß. Ich würde wahrscheinlich nicht mit Büchern im Bleisatz angefangen haben, wenn sich nicht dieses Vergnügen ergeben hätte und ich nicht das Glück hätte, so hohe Auflagen auch zu verkaufen, wie sie viele Verlage mit Romanen nicht erreichen (was nicht immer an der Qualität der Romane liegt). Ich bin den Käufern dieser Bücher sehr, sehr dankbar, daß sie uns dieses Vergnügen ermöglichen, und es freut mich, daß die Büchlein auch so viel Freude vermitteln.

Programmhinweis Fernsehen
Ende Dezember wurden in der Druckerey technische Filmaufnahmen gemacht. Einen ganzen Tag lang wurde das Geld- und Briefmarkenfälschen geübt. Am 27. Januar um 22 Uhr bringt das ZDF um 22 Uhr den Spielfilm “Die Fälscher”; um 23.35 dann die Dokumentation, für die in der Druckerey die Druck-Aufnahmen gemacht worden sind. Ich hoffe, die Dokumentation steht danach noch ein paar Tage in der ZDF-Mediathek. Von mir selbst und einem weiteren Statisten sind höchstens Hände und Schatten zu sehen.

Veranstaltungshinweis
Am Donnerstag, dem 31. Januar erzähle ich dem 35. Berliner Typostammtisch im Max und Moritz von der Produktion der Bücher von Max Goldt und zeige Fotos dazu, ergänzt durch ein paar Erläuterungen über meine Werkstatt. Beginn des Stammtisches: 19 Uhr. Beginn des Vortrages: ein oder zwei Viertelstündchen später. Gäste sind herzlich willkommen.

— Martin Z. Schröder

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Der Berliner "Tagesspiegel" heute über unser Büchlein · 27. November 2012

Der Link zum Tagesspiegel-Text

Zitat:

Als Handwerker ist Schröder womöglich noch strenger als Goldt. Seine Kunst aber ist ebenso heiter: lila Radieschenblätter zwischen grünen Radieschen-Wörtern für das Gedicht „Die 24-Stunden-Diät“. Volkstümlich aufgepumpte Zahlen in der Litanei „Warum ein Mann 80 werden sollte“. Der Trampelschritt einer „Ganz Grobe Gotisch“-Type am Ende einer Miniatur, in der es heißt, „sie hat geguckt wie eine, die nicht weiß, ob sie gucken soll wie die Witwe Bolte beim Sauerkohlverzehr oder wie Godzilla beim Zertrampeln von New York.“ […] wem […] an Sinnlichkeit gelegen ist, an feinen, bibliophil gesetzten Notizen in limitierter Auflage, der liest die „Cordbettwäsche“.

— Martin Z. Schröder

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Die Überreichung des Büchleins an seinen Autor · 23. November 2012

Der Drucker überreicht dem Schriftsteller sein und dessen Buch “Sind wir denn nur in Cordbettwäsche etwas wert?”

— Martin Z. Schröder

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Verlautbarung zur Schuber-Edition der Tetralogie "Max Goldt im Bleisatz" · 7. November 2012

Verehrte Leser,

da ich nun oft gefragt wurde, ob die Schuber-Edition der vier Bücher von Max Goldt aus meiner Werkstatt bereits zu bestellen ist, habe ich eine Reservierungsliste eröffnet und schreibe diese Verlautbarung – in welcher es nur um diese Büchlein geht, Sie also in der Lektüre fortzufahren sich bitte nicht bemüßigt sehen wollen, wenn Sie an diesen Arbeiten nicht interessiert sind.

Weil heute der Preis der Tetralogie-Ausgabe noch nicht feststeht (wohl nicht unter 300 Euro), kann die Edition noch nicht bestellt werden. Aber ich trage die Interessenten in die Liste ein, und wenn die Edition erscheint, biete ich den eingetragenen Interessenten das Werk zuerst an.

Wie aufwendig der Schuber sein wird, weiß ich noch nicht, aber schön muß er werden, also mit Kleisterpapier, Leinen oder Leder bezogen und mit Schildchen ausgestattet, und diese handgemachten Schuber werden numeriert sein, damit die Limitierung garantiert ist. Ich habe vor, dem Schuber eine Beilage mitzugeben. Ein Text von Max Goldt im Handsatz auf Echt Bütten vielleicht. Handwerk für gedruckten Luxus.

Gefragt wurde ich auch, ob der Schuber leer geliefert werden kann, damit die Besitzer der vier Bände sie in einen Schuber ordnen können. – Es wird nicht möglich sein, den gleichen Schuber zu bekommen, das würde dem Gedanken der limitierten Edition mit Beilage widersprechen. Ich könnte aber einen weniger aufwendig gemachten Schuber anfertigen lassen, der sich äußerlich vom Editionsschuber deutlich unterscheidet. Ich würde die Interessenten bitten, mir ihr Interesse kundzutun für eine zweite Liste zum Vormerken. Bevor die Schuber dann in die Produktion gehen, zeige ich ein Modell, nehme die Bestellungen mit Vorauszahlung entgegen und lasse die gewünschte Menge produzieren.

Zusammengefaßt: Wenn Sie interessiert sind an der Schuber-Edition, schreiben Sie mir bitte eine E-Mail mit dem Betreff „Reservierung Edition“. Wenn Sie einen leeren Schuber zu erwerben in Erwägung ziehen, schreiben Sie in die Betreffzeile bitte: „Reservierung Leerschuber“. Wenn Sie an beidem interessiert sind, schreiben Sie mir bitte zwei E-Mails. Sie kaufen damit nichts, sondern reservieren unverbindlich in der Reihenfolge des Eingangs Ihrer Nachrichten in der Druckerey-Postannahmestelle.

Freundlich grüßt Sie
Ihr Martin Z. Schröder

— Martin Z. Schröder

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Jetzt Cordbettwäsche kaufen! · 1. November 2012

Gestern kamen die ersten 500 Büchlein aus der Buchbinderei Lüderitz & Bauer. Ich war sehr nervös. Zwar war ich beim Heften auch mal beim Buchbinder zu Besuch, ich werde noch davon berichten. Aber da war es ja noch nicht beschnitten und noch nackt, ohne den blauen Umschlag. Als ich das erste Büchlein durchblätterte, hatte ich Herzklopfen. Aber die Kollegen haben fehlerfrei gearbeitet, alle Seiten sind, wo sie hingehören, und falsch abgeschnitten wurde auch nichts.

In den kommenden Tagen wird mit der Arbeit fortgefahren. Also Umschläge umlegen, verpacken und die Nummer auf das Packpapier schreiben. Ende kommender Woche kommen dann die restlichen 1650 Exemplare zu mir, und ich muß mir überlegen, wo ich 40 Kartons unterbringen soll.

Hier nun also die ersten Bilder von der fertigen Arbeit. Sechs Monate hat es gedauert. In meiner Werkstatt haben wir zu zweit gesetzt und gedruckt. In Hamburg haben Erich Hirsch und Helmut Bohlmann Monotype-Satz angefertigt. In Niederkassel am Rhein hat Thomas Kersting Linotype-Satz hergestellt. Aus Italien kam das Papier für die Umschläge von Fedrigoni, und das von Arjowiggins hergestellte Papier lieferte die in Hamburg ansässige Papier-Union. Herbert Wrede in Bremen half mir bei einer Havarie des Heidelberger Tiegels aus der Patsche. Der Kurier Wieland Gähde brachte mich mit den vielen Kisten und Paketen sicher zur Buchbinderei Penkwitz. In der Buchbinderei Penkwitz in Berlin-Kreuzberg wurde von zwei Buchbindern gefalzt und geschnitten. Bei Lüderitz & Bauer saß Herr Bruckmann an der Fadenknotenheftmaschine, und flinke Buchbinderinnenhände legten Umschläge um und schlugen die Büchlein in Packpapier ein. Ich sage allen Zuträgern Dank. Es war wunderbar. Ich bin froh, daß die Arbeit fertig ist.

Viel Zeit blieb mir nicht, die Anmerkungen zur Typografie zusammenzufassen. Aber es sind alle Schriften bezeichnet mit ihrer Herkunft. Nur für die Holzschriften fehlen mir die Daten. Ein PDF mit diesen Anmerkungen ist “hier”: Typo-Erklaerung_zur_Cordbettwaesche.pdf zu laden.

Möglicherweise ist das Download-Angebot im Online-Shop einfacher. Warum dort das PDF anders geladen werden kann, verstehe ich nicht, eine von beiden Möglichkeiten wird sicherlich bei jedem Interessenten funktionieren.

Im Online-Shop der Druckerey kann das Buch jetzt gekauft werden. Und zwar hier.

Der Shop wurde technisch aufgebrezelt. Ich danke Miren Merkelbach dafür, daß der Shop die Rechnungen nun ganz allein und ohne mein langsames Zutun alleine versendet und diese Rechnungen auch umstandslos via Paypal ausgeglichen werden können.

Und nun noch ein paar Bilder. Hier rechts die dreifarbig graue Buchseite mit dem Auto, das die Blumenrabette fährt, was war es doch für eine herrliche Fummelarbeit mit den Messinglinien!

Auf dieser Seite habe ich mit mehrfach in verschiedenen Farben übereinandergedruckten Linien einen Vorhang hergestellt.

Die Witwe Bolte aus Sinkwitz-Gotisch.

Und darunter Godzilla aus Ganz Grober Gotisch.

Die Block als ideale Schrift für Ödnis.

Und die schönen Farben der Fedrigoni-Kartone.

Das ist das aufgeschlagene Büchlein. Das vierte in der Reihe.

Und für Frühjahr plane ich die Edition des Schubers mit allen vier Büchern. Die Tetralogie mit Zugabe. Anfang des Jahres werde ich die Arbeit daran aufnehmen. Einstweilen ist nun dieses Buch frisch und kann hier gekauft werden. Ich würde mich freuen, wenn Sie es weitersagen!

— Martin Z. Schröder

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Cordbettwäsche zum Buchbinder · 15. Oktober 2012

Alles ist gedruckt. Am 11. Mai habe ich hier mit der Berichterstattung begonnen, nach fünf Monaten ist meine Arbeit an der Herstellung beendet. Nun sind die Sachen beim Buchbinder. 16 Kartons mit dem Buchinhalt, 6 Kartons mit dem grünen Umschlag und 6 Pakete mit dem blauen Umschlag. In der Buchbinderei Penkwitz in Berlin-Kreuzberg werden die Bogen maschinell gefalzt und die Kartone gerillt. Dann wird alles zur Buchbinderei Lüderitz & Bauer ein paar Straßen weiter geschafft. Dort werden geschickte Buchbinderinnen die Bogen zusammentragen und ineinanderstecken und werden die Büchlein auf einer Fadenknotenheftmaschine, Baujahr 1952, geheftet. Dann wird alles wieder zu Penkwitz zum Beschneiden gebracht, von dort geht es ein zweites Mal zu Lüderitz & Bauer, wo nun die Umschläge von Hand umgelegt werden, die Büchlein einzeln verpackt werden und die Verpackung mit der im Buch stehenden Nummer beschriftet wird. Danach hole ich die fertigen Sachen ab. Ich werde die Buchbinderinnen aber wie beim letzten Mal bei der Arbeit besuchen.

Für den Buchbinder habe ich ein Exemplar zusammengetragen und beschnitten und geheftet und die Seiten von Hand numeriert. Schönes Gefühl, das erste Exemplar in der Hand zu halten.

Der Haupttitel.

Die Mittelseite innen, hier nur mit Draht geklammert. Das nennt sich Drahtrückstichbroschur, wenn es der Buchbinder macht. Aber das Büchlein bekommt ja eine Fadenknotenheftung, die ungleich schöner ist.

Eine Buchseite sieht so aus.

Eine andere so.

Ich blättere gern darin. Und erinnere mich bei manchen Seiten an die Arbeit daran, den großen Aufwand bei Seiten wie dieser.

Das Impressum, und auf dem grünen Umschlag steht auch noch ein Text.

Cordbettwäsche von vorn und von hinten.

Die Kisten sind weg.

Und die Lücke wird mit einem Brot gefüllt. Ein Leckerbissen wird Lückenbüßer.

Diese Arbeit ist vorbei. Nun wird der Vertrieb vorbereitet. Ich gebe hier Nachricht, wenn das Buch bestellt werden kann. Ich will erst sicher sein, daß in der Buchbinderei alles glattgeht. Übrigens sind in diesem Blog nun 2500 Fotos versammelt. Fällt mir gerade auf. So en passant.

— Martin Z. Schröder

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Der Schmutztitel aus der Bleischrift Kavalier · 12. Oktober 2012

Die Kavalier ist eine reine Versalschrift, hier wurde sie aus ihrem kleinsten Grad, Nonpareille (6 Punkt), gesetzt. Schriftgießerei: Hermann Berthold AG, Berlin, Erstguß: 1910, Entwurf: Hermann Zehnpfundt. Der Schmutztitel gehört eigentlich in fest gebundene Bücher, er ist am Vorsatzpapier festgeklebt und verbindet so den Buchblock mit dem Deckel und ist daher nicht ganz so breit wie eine normale Buchseite.

So bricht man typografische Regeln richtig falsch. Natürlich darf man kein Wort ohne Not einfach so abtrennen, und dann noch so! Einfach eine Silbe auf die nächste Zeile bringen. Kannste donnich machen! Aber der Zeilenfall ist hübscher. Und um zu beweisen, daß der Typograf einen Schriftsteller so richtig kujonieren kann, geht Hübschheit ausnahmsweise vor Lesbarkeit. Die drei Zeilen wird man ja wohl auch so lesen können! Außerdem gibt es einen Text von Max Goldt mit dem Titel “Der schlimme Schal oder: Der Unterschied zwischen Wäwäwäwäwä und Wäwäwäwäwäwäwä”. Dieser Schmutztitel, dessen Mittelzeile auf wä endet, ist eine literaturhistorische Reminiszenz, ein Hallo für Goldt-Kenner. Gutes Herausreden, oder? Aber der Zeilenfall ist wirklich sehr gut so, und ich find’s lustig. Mal sehen, was Herr Goldt zu dieser Vergewaltigung sagt.

— Martin Z. Schröder

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Bearbeitung des Impressums aus Monotype · 11. Oktober 2012

Zuerst wird der Satz durchschossen, so nennen wir es, wenn wir den Zeilenabstand erweitern, im Bleisatz mit Regletten. Diese hier sind zwei Punkt stark.

Dann wurden einige Korrekturen ausgeführt.

Wenn man dafür den Satz nicht wäscht, also mit Waschbenzin von der Farbe befreit, kann man auch auf dem Handballen Korrektur lesen.

Ein Numerierwerk wird eingebaut. Immer wenn Druck auf den Plunger, auf welchem das No-Zeichen sitzt, ausgeübt wird, springt dieses Werk einen Zähler zurück. Am Ende liegt oben die Nummer 1. Die 2150 Exemplare für den Verkauf werden numeriert, ein paar Presseexemplare und Belege bleiben ohne Nummer, diese werden nicht verkauft.

Ein guter Druck neben der Form.

Und dieses ist der ganze Druckbogen. Auf der rechten Seite steht der Schmutztitel. Der Bogen zeigt die Seiten 1 und 32, also die erste und die letzte Seite des Büchleins.

— Martin Z. Schröder

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Monotypesatz für das Impressum des Büchleins · 10. Oktober 2012

Diese Bildfolge zeigt meine Begeisterung für die Lieferung meines Hamburger Kollegen, des Schriftsetzers Helmut Bohlmann, der gemeinsam mit dem Monotypesetzer Erich Hirsch das Impressum aus der Gill gesetzt hat. Schön glatt verpackt …

… und gut gepolstert …

… sowie beschriftet …

… und noch einmal gegen Stöße gesichert …

… zeigt sich diese Kolumne …

… aus einzelnen Buchstaben, …

… an der ich mich kaum sattsehen kann.

Neben dem Text haben mir die Kollegen für Korrekturen …

… auch Defekte geliefert, also Ersatzbuchstaben.

Und der Sendung lag ein Spaltenabzug bei. Die Kolumne muß nun noch durchschossen (mit weiteren Zeilenzwischenräumen versehen) werden und ein wenig anders gesetzt. Morgen mehr.

— Martin Z. Schröder

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Blaue Farbe für den Umschlag der Cordbettwäsche · 9. Oktober 2012

Für die Autorenzeile wurde ein helles Blau gemischt, das auf dem Himmelblau des herrlichen Fedrigoni-Kartons noch gut lesbar ist. Weil ich für das Drucken zwei Tage benötigte und die Farbe schnell trocknet, das Nachmischen aber sehr mühselig ist, habe ich eine für die Auflage ausreichende Menge zubereitet und in ein eigens gebasteltes Schächtelchen gefüllt.

Vielleicht sollte ich mal zeigen, wie der Drucker so etwas bastelt? Mir hat es mein früherer Kollege Buchdrucker gezeigt, von dem ich nicht nur diese Kniffe lernen durfte.

Hach, welch Wonne. Der erste beschnittene und auf Format gefalzte Umschlag! Von vorne …

… und von hinten.

Und so liegt das Büchlein in der Hand. Wenn es einmal fertig ist.

— Martin Z. Schröder

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Ein Leinenumschlag für die Cordbettwäsche · 8. Oktober 2012

Es ist an der Zeit, die Dokumentation der Herstellung des Büchleins von Max Goldt fortzusetzen. Weil das Einbinden von Bildern auf Facebook so einfach ist, habe ich das Blog vernachlässigt. Nun also in den nächsten Tagen die Rückschau auf die letzten Wochen.

Der Umschlag des neuen Büchleins wird Blau. Fedrigoni liefert einen himmelblauen Feinkarton mit einer harten Leinenstruktur, der mir zur Cordbettwäsche das am besten geeignete Gegenstück zu sein scheint. Hier liegt er im Schlund der Schneidemaschine in seiner Originalgröße 70 mal 100 cm.

Die Oberfläche in Nahsicht.

Aufgeschnitten sind die 2300 Bogen ein ordentlicher Stapel. Dieser hier ist noch nicht alles.

Und übrig bleibt ein Karton Schnipsel.

Das ist der ganze Stapel aller 2300 Bogen.

In dem Film des vorherigen Eintrages wird das Drucken auf dem Pedaltiegel gezeigt. Weil die Oberfläche des Kartons sehr hart ist, die Farbe also nur durch Luft (oxydativ) trocknen kann, habe ich die Bogen in kleinen Stapeln zum Trocknen ausgelegt.

Der braune Druck auf dem Titel.

Und der braune Druck auf der Rückseite des Büchleins mit einem Text von Max Goldt, welcher mit dem Buch nichts zu tun hat. So ist das.

Am Ende des Tages lagen überall die flachen Stapel der Umschläge herum.

Zum Glück wurde an einem Wochenende gedruckt, so daß die Bogen am nächsten Arbeitstag zusammengepackt werden konnten und nicht störten.

— Martin Z. Schröder

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Manueller Umschlagdruck · 4. Oktober 2012

Mit der Berichterstattung auf dieser Seite bin ich ins Hintertreffen geraten. Bald folgen mehr Bilder. Einstweilen hier drei Minuten Film vom Druck des Umschlags:

— Martin Z. Schröder

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Ente grün · 6. September 2012

Für die Goldtsche Cordbettwäsche hat der italienische Feinpapierhersteller Fedrigoni den Feinkarton geliefert. Die Bogen kommen im Format 700 × 1000 mm, und ich kann mich einfach nicht draran gewöhnen, wie lange es dauert, 260 Bogen in neun Teile mit sauberen Schnittkanten aufzuteilen. Eine Arbeit, die ich regelmäßig unterschätze, und ich wundere mich immer wieder, wie schnell dabei die Zeit vergeht.

Da liegt ein Stapel in der Schneidemaschine, dem einzigen modernen Gerät in der Druckerey.

Es ist allerdings eine Freude, so große Flächen mit einer satten Farbe vor sich zu sehen.

Weil Buchdruckfarben lasieren, setzt man Farben, die decken sollen, Deckweiß zu. Jetzt steht ein schönes Braun auf dem schönen Grün.

Wer die Aufgabe für einen Tag ohne Rahmen erledigen möchte, wird sich ab November das Büchlein kaufen müssen. Mir war es nicht möglich, diese Sache mit der siebenbeinigen Ente zu ergründen, auch nicht mit der Lösungshilfe, die der Autor zur Verfügung gestellt hat. Ich hatte allerdings auch keinen Tag ohne Rahmen zur Verfügung. Alles ist mit Rahmen vollgestellt. Keine üblen Rahmen.

— Martin Z. Schröder

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Schiefe Form mit Vanille · 3. September 2012

Ist ein alter Hase unter den Lesern? Ich wüßte zu gern, ob der Buchdrucker früher die Form ähnlich oder ganz anders gebaut hätte. Mir scheint es recht halsbrecherisch, aber wenn man das Rutschen der Schließzeuge durch Gegenschlösser verhindert, dann sitzt die Form gut. Wo spitze Kanten auf Flächen trafen, habe ich Stege und Regletten aus Eisen und Alumnium verwendet statt aus Blei, damit es keine Scharten gibt.

Für diesen Fond wurde ich von der Farbe an die Kunst des Konditors oder Pâtissiers erinnert. Crème. Vanille.

Alles ohne Zucker!

Die Form in der Maschine.

Sie hat bestens durchgehalten, auf diesem Foto sieht man den Heidelberger mit 3100 Druck pro Stunde in Bewegung.

Heute im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung eine Rezension vom Drucker: Der Hang zum Unbedingten. Gibt es eine totalitäre Typografie? Hans Rudolf Bosshard rekonstruiert den Streit zwischen Max Bill und Jan Tschichold.

— Martin Z. Schröder

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Schiefe Formen · 1. September 2012

Für alles mögliche gibt es Tutorien im Internet. Ausführliche Erläuterungen und Anweisungen in Wort und Bild. Aber wie man einen schiefen Satz in den Schließrahmen baut, das steht nicht im Internet. Mir hat es auch nie jemand beigebracht. Stattdessen fragten mich Buchdrucker mit Meisterbrief, wie ich das wohl gemacht hätte. Wie haben denn die Dadaisten ihre schiefen Seiten gedruckt? Das wüßte ich gern.

Für das in der Mache befindliche Buch von Max Goldt sind zwei Kolumnen aus Maschinensatz schräg zu stellen. Auf diesem Foto sieht man meine Improvisation. Die Form muß so fest sein, daß auch bei 2000 Druck die Erschütterungen der Maschine an der Druckform nichts lockern. Es wäre katastrophal, wenn während des Druckens der Satz in die Maschine kippte.

Hier ist (unscharf) der erste Abzug zu sehen. Es handelt sich um zwei Postkartentexte. Bevor ich die Textform drucke, wird ein farbiger Fond vorgedruckt.

Dieser wird aus Messinglinien zusammengesetzt. Das ergibt eine schön gestreifte Fläche. Um eine geschlossene Fläche zu bekommen, könnte man diese Linien mit Tesafilm überkleben, aber der Reiz der unruhigen Form ist in meinen Augen größer.

Um die Farben auszuwählen, wird der Farbfächer herangezogen. Auch ein schöner Anblick, nicht wahr?

Gedruckt wird hier die einzige echte Doppelseite des Büchleins, die also nicht aus zwei Seiten beim Binden entsteht, sondern in der Mitte des Büchleins liegt und durch die der Faden der Fadenknotenheftung geführt werden wird.

— Martin Z. Schröder

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Zwei barsche Gestalten und der Haupttitel · 31. August 2012

Für einen Text im neuen Buch von Max Goldt wurden diese beiden Titelsätze gedruckt. Der Godzilla aus der Ganz Groben Gotisch von F.H. Ernst Schneidler, in drei Graden auf Mittelachse.

Und ebenfalls auf Mittelachse aus drei Graden die Witwe Bolte, Schrift: Sinkwitz-Gotisch von Paul Sinkwitz.

Unter höchster Aufmerksamkeit der dreifarbige Haupttitel des Buches, gesetzt aus Futura und Sinfonie. Hier im Bild der unbeschnittene gefalzte Druckbogen, der an drei Seiten noch beschnitten wird und dem ein Frontispiz gegenübergestellt wird. Erst die Doppelseite gibt das ganze Bild. Da fehlt aber noch eine Frabe. Ein paar Seiten fehlen nun auch noch, aber die Arbeit am Innenteil nähert sich dem guten Ende. Was ich bedaure. Das ist das schönste Stadium, der Berg von Arbeit ist abgebaut, ich bin wieder auf Du und Du mit dem Format der Buchseite, und es ist, als würde ich nur noch polieren, letzte Hand anlegen. Noch habe ich kein Exemplar zusammengestellt. Das werde ich tun, bevor die Arbeit zum Buchbinder kutschiert wird. Aber die Vorfreude auf die fertigen Doppelseiten ist groß.

— Martin Z. Schröder

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Randausgleich im Haupttitel · 20. August 2012

Dieses Bild hatte ich vor ein paar Tagen schon gezeigt, ein Foto vom Satz des Haupttitels. Am Sonnabend habe ich nun begonnen, ihn zu drucken.

Der Titel wird nicht einfarbig rot, aber mit der ersten Farbe wird die Druckform eingerichtet. Es wäre ja fatal, wenn man bei einem späteren Druckgang bemerkt, daß der erste nicht stimmt. Also beim ersten wird der Stand aller Elemente festgelegt, dann werden sie nach und nach hinzugedruckt.

Schön, dieses lasierende Rot auf den Lettern zu sehen.

Die ersten Korrekturen betreffen den Durchschuß, also Zeilenzwischenraum.

Zwischendurch mal ein roter Name.

Hier stimmt der Durchschuß. Aber der Typograf und Schriftsetzer sieht einen Mangel in der Senkrechten. Die drei kurzen Zeilen
Sind
wir
denn
wirken gegenüber den beiden darunterstehenden leicht nach rechts eingerückt, weil sie nicht mit einer geraden Linie beginnen.

Hier sieht man es genauer.

Zwischendurch noch eine weitere Korrektur am Durchschuß.

Und dann die Korrektur, die dem Randausgleich dient. Computerprogramme wie InDesign haben eine Randausgleichsfunktion, aber die muß bei Titelsatz von Hand nachgestellt werden. Wie im Handsatz. Die ersten drei und die letzten beiden Zeilen sollen gegenüber den Zeilen vier und fünf einen Punkt nach links gerückt werden. (1 Typografischer Punkt entspricht 0,3759 Millimeter.)

Hier sieht man den korrigierten Satz.

Auf diesem Bild der Vergleich: Links die korrigierte Form, rechts der “angefressene” Rand. “Angefressen” nennt es in seinem Buch “Erfreuliche Drucksachen durch gute Typografie” Jan Tschichold, wenn der Rand nicht ausgeglichen ist.

Legt man ein Lineal an, sieht man den optischen Mangel deutlich.

Hier der ausgeglichene Rand, so stehen die Zeilen richtig untereinander.

Die Druckform mit korrigiertem Durchschuß.

Das kleine b ist etwas kaputt. Ich werde es aber so drucken, denn solche kleinen Fehler scheinen mir charmant zu sein.

Das schöne C der Schrift “Sinfonie” von Imre Reiner.

In der Auflage gedruckt mit roter Farbe wurde von der ganzen Form nur diese Linie. Aber für die anderen Farben ist die Satzarbeit fertig. Und die dauert länger als das Drucken von 2200 Bogen.

Lesern, die zusätzlich über die Arbeit in der Werkstatt informiert werden und größere Nähe zum Drucker suchen, empfehle ich:
1. Der Drucker selbst auf Facebook – der Drucker teilt dies und jenes mit, das ihm mitteilenswert erscheint
2. LetterpressBerlin auf Facebook – Nachrichten aus dem Handel
3. Die Werkstatt auf Facebook – Nachrichten über die Möglichkeiten individueller Anfertigungen
4. Der Rundbrief der Druckerey, der höchstens viermal jährlich per E-Mail versandt wird.

— Martin Z. Schröder

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Seite 3, der Haupttitel · 14. August 2012

Am Montag habe ich die Druckform für den Innentitel zusammengefügt. Zwei Schriften kommen zum Einsatz: Futura und Sinfonie. Zu letzterer habe ich in diesem Blog vor vier Jahren einige Ausführungen gemacht.

“Sind wir denn nur in Cordbettwäsche etwas wert?” heißt das Büchlein. Die Druckform wird nach dem Andruck aber wieder auseinandergenommen, weil der Titel in mehreren Farben gedruckt wird. Sie wird nur in der ersten Farbe eingerichtet, das bedeutet, alle Abstände der Zeilen zueinander und zur Linie und die Ränder werden festgelegt, so daß es bei den weiteren Farben nicht zu Überraschungen kommt.

Hier ist die Futura zu sehen. Der Schnitt heißt Buch, er ist kräftiger als der magere Schnitt (von “schriftschneiden”), aber feiner als der halbfette und wird vor allem für längere Texte verwendet, weil der magere für die Augen zu anstrengend wäre. Aus der mageren Futura setze ich Akzidenzen oder große Titelzeilen. Auf dieser Seite steht der Buchschnitt am besten zur Sinfonie.

In der Druckform befindet sich noch die zweite Buchseite des Bogens, die Seite 30.

Am Sonntag druckte ich diese Frakturseite. Der Text besteht aus einem zur vorhergehenden Seite gehörenden Dialog, und die beiden unterhalten sich mittels der Unger-Fraktur links und der Zentenar-Fraktur rechts.

Hier eine Abbildung vom Bleisatz.

— Martin Z. Schröder

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Herzkarte & Herzkuvert · 6. August 2012

Es ist einige Monate her, als ich meinen Kollegen Frank Ortmann, ein den Lesern dieses Mediums durch seine Arbeiten bereits bestens bekannter Grafikdesigner und Kalligraf, darum bat, mir ein Herz zu für die zahlreichen Hochzeitseinladungen und Heiratsanzeigen und Danksagungen zur Hochzeit zu zeichnen, die ich zu drucken habe und für die mich die in Schriftsätzen lieferbaren Symbole nie recht befriedigten. Man muß dem Künstler Zeit lassen, damit die Eingebung ihn im rechten Moment erwischt, und ich hatte enormes Glück.

Herr Ortmann lieferte mir gleich zwei Zeichnungen, die mich auf Anhieb überzeugten, ja begeisterten, so daß ich sie ohne weitere Druckproben gleich in Messing gravieren ließ.

Und solche Druckstöcke geben Ansichten, die mir immer wieder das Herz, also mein eigenes, wärmen.

Die Karte auf dem ersten Bild ist nur 140 mm lang und nur 90 mm hoch, das Herz ist also ein kleines. Wie ein großer Marienkäfer auf der Fingerspitze.

Frank Ortmann hat gleich zwei Herzen geliefert, eines umgearbeitet in eine negative Form. Wie schön ist ihm die Auflösung der Asymmetrie in die Fläche gelungen! Und erinnert mit den kunstvoll filigran verzweigten Schwüngen an die Herkunft des Symbols aus dem Feigen- und Efeu-Blatt.

Hier sind sie in Vergrößerungen zu sehen.
Die Herzkarten habe ich mit einer goldbraunen Farbe gedruckt, auch um die Karte nicht ausschließlich für eine Art von Liebeserklärungen zu verwenden. Diese Karte kann man auch den Eltern oder dem Busenfreunde übersenden, sie kann von Damen wie von Herren verwendet werden. Ich biete die Karte mit Kuvert im Online-Shop der Werkstatt feil.

Derweil gehen die Arbeiten am vierten Buch der Reihe mit Büchern von Max Goldt voran. Deutlich mehr als die Hälfte des Inhaltes ist fertig, ich bin sehr zuversichtlich, daß unser Werk im November lieferbar sein wird.

Ich kann nicht alle Arbeitsschritte zeigen. Wenn das Buch fertig ist, schreibe ich wieder eine Zusammenfassung über die Typografie der einzelnen Texte. Hier und heute nur der Bildhinweis, daß die Kisten sich füllen.

— Martin Z. Schröder

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Zwei Hotels aus Bleisatz und Messinglinien · 21. Juli 2012

Manche Texte von Max Goldt fordern den technischen Aufwand heraus. Und ich baue solche Formen schrecklich gern. Auf den Fotos ist der Text unter der Baustelle nicht zu sehen.

So sieht der fertige Druck aus.

Der Schriftsetzer sieht die Druckform immer kopfstehend, damit er die Lettern, die ja in Spiegelschrift stehen, wie gewohnt von links nach rechts lesen kann. Für die Laien habe ich das Bild hier gedreht.

Eine Zusammenfassung der stundenlangen Baumaßnahmen in 2 Minuten steckt in diesem Filmschnipsel:

— Martin Z. Schröder

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Schöne Ziffern im Bleisatz · 19. Juli 2012

Dies ist der Druckbogen für die “Cordbettwäsche” von Max Goldt, den ich am Donnerstag gedruckt habe. Wenn ich jetzt über die Arbeit nachdenke, dann scheint es mir, als würde ich allmählich vergessen, wie ein Schriftsetzer solche Arbeiten eigentlich anfertigt. Ein Handwerk, das so abgeschlossen von Austausch und von Werkstätten-Routine einer größeren Handwerkergruppe betrieben wird, verändert sich. Früher hätte ich den Text gesetzt, einen Handabzug gemacht, den Umbruch geklebt und die Form danach neu gesetzt. Heute mache ich einen groben digitalen Entwurf mit Schriften, die ähnlich weit laufen wie die bleiernen, nehme beide Farbformen in zwei Schließrahmen, drucke an und korrigiere. Ich glaube, ich habe vier Stunden für diese vier Formen gebraucht. Wäre man mit Kleben und Rechnen auch so langsam? Allerdings klingelt in meiner Werkstatt oft genug das Telefon, und damit hat sich ein Setzer gewöhnlich nicht abzugeben, wenn er setzt.

Zum Einsatz kamen die “Festlichen Ziffern” von Hermann Zapf, die ich mit der Volta gemischt habe, die breit genug läuft, um die Entwurfsidee zu tragen. Aus der 7 ist der Inhalt von anderthalb Blättchen entfernt worden, was ich recht hübsch finde als eine willkommene Störung. Die 7 ist eine ungemein charakterstarke elegante Figur, man sieht ihr die Handzeichnung ihres Schöpfers an.

In der Vergrößerung sieht man, wie lebendig das Blattwerk gehalten ist. Kein Blättchen gleicht dem anderen, und die kleine Rosette ist in der 6 etwas kleiner als in der 0. Solche Details geben der Schrift eine lebendige, warme Anmutung.

Herrlich der Schwung der 5, auch im Blattwerk oben wird der Schwung des Fähnchens natürlich aufgenommen.

Die 4 zeigt nicht eine einzige mit dem Linieal gezogene Linie. Alles ist weich und harmonisch gezeichnet.

Damals haben die Schriftgießereien aufwendige und prächtige Proben hergestellt, mir gelangte auch eine für diese Ziffern in die Hände. Auf dem braunen Bütten-Umschlag des A4-Heftes klebt ein goldenes Schildchen, dessen Aufdruck an das Magische Quadrat von Albrecht Dürer erinnert. (Quersumme ist immer 15, und die 5 steht zentral.)

Ich zeige hier das dünne Heft vollständig in Fotos.

Wenn ich nicht irre, ist auch das Druckerwappen von Hermann Zapf gezeichnet worden.

Es gibt sogar einen eingeklebten Bogen, unter dem ein weiteres Muster steckt.

Es ist erstaunlich, wie vielseitig diese Ziffern eingesetzt werden können.

Für eine Auszeichnungsschrift sind die Festlichen Ziffern überaus variabel.

Und am Ende gibt es noch eine Beilage mit Informationen über die bestellbaren Größen.

Ich habe das Musterheft erst wiedergefunden, nachdem ich meinen Entwurf gemacht habe. Die Idee ist offenbar naheliegend: Die großen Ziffern rhythmusgebend in den Fließtext einfügen. Man beachte, wie in der Schriftprobe zwei Achsen geschaffen wurden, die es erlauben, die Auszeichnungsziffern schön auf der Seite zu verteilen. Man sehe mir nach, daß ich nun etwas angebe. Die Texte meines Autors Max Goldt sind zwar eigens für dieses typografische Büchlein geschrieben worden, aber sie werden nach dem gemeinsamen Lektorat nicht für die Typografie verändert. Ich nehme mir mit der Erlaubnis des Autors einige Freiheiten hinsichtlich von Auszeichung, Interpunktion und Stellung der Überschriften heraus, aber der Wortlaut der Texte bleibt unberührt. Es ist nun ein überaus großes Vergnügen, und zwar ein anstrengendes, die Texte so darzustellen, daß sie wirken, als seien sie in einen Entwurf hineingeschrieben. Das ist nicht Ziel jeder Buchseite, aber einiger, und bei diesen Ziffern hatte ich den Wunsch, sie in einem Rhythmus anzuordnen, der natürlich wirken soll. Es ging nicht nur darum, die Ziffern irgendwie unterzubringen, sondern es ergab sich in der Arbeit am Entwurf die Möglichkeit, sie in einer schrägen Reihe durch den Text fließen zu lassen und Ende und Anfang durch gleiche Größe und seitlich gleiche Stellung herauszustellen. Dabei sind alle Ziffern durch ziffernlose Zeilen voneinander getrennt, bis auf die erste, die seitlich weiter entfernt von der zweiten steht. Das ist keine Mathematik, so etwas läßt sich nicht errechnen. Die Leistung des Typografen besteht darin, diese figürliche Struktur im Text zu finden. Setzte man alle Ziffern nur in einer Größe, ergäbe sich das Bild nicht. Finge man mit dem größten Grad an, ergäbe es sich nicht. Stünden nicht alle verwendeten Grade zur Verfügung, ergäbe sich das Bild nicht. Ich suchte eine Lösung, die so natürlich wirkt, als gäbe es keine zweite. Es dürfen also auch keine Löcher in die Zeilen gerissen werden. In winzigen Schritten nähert man die Druckform einer Vorstellung an. Eine wunderbare Schule und eine Geduldsübung. Und das Beste: Die Form harmonisiert mit dem Inhalt des Textes. Einzig das kann die Freude trüben: Wenn man am Ende feststellt und einsieht, daß diese Übung mit Leichtigkeit an Schönheit übertroffen wird von den Buchseiten, die nach klassischem Maß ohne solcherlei Aufwand hergestellt sind. Aber eigentlich weiß ich das auch vorher schon und überwinde die Einsicht durch die Spielfreude: Unübertroffen und unübertrefflich sind die glatten Seiten von Bodoni.

Das ist die Druckform, die Ziffern in Blei zu fotografieren, habe ich leider vergessen.

— Martin Z. Schröder

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Wenn ein Auto in eine Buchseite schmettern soll · 14. Juli 2012

Hat sich der Entwerfer ausgedacht, daß ein Auto in eine Buchseite schmettern soll, und steht kein Zeichner zur Verfügung, muß der Akzidenzsetzer nicht nur eine Karossserie entwerfen, viel aufwendiger ist das Chassis aus Blei. Letztlich muß jede Druckform außen rechwinklig rechteckig und parallel zum Schließrahmen enden.

Auf diesem Foto sieht man die Form deutlicher.

Und in dieser Vergrößerung sind auch die Messingspatien zu sehen, die zwischen den Bleiquadraten stecken. Die Form muß so fest sitzen, daß sie auch nach 2000 Druck im Heidelberger Tiegel nicht locker wird.

Man sieht dem gedruckten Bild den Aufwand nicht an, und so muß das auch sein.

Von den 32 Seiten sind gerade 12 fertig, es liegt also noch eine lange Strecke vor dem Heidelberger und mir.

— Martin Z. Schröder

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Eine Lehre ohne Ohrfeigen · 7. Juli 2012

Wie kann man denn so verrückt sein! Man greift nicht in eine laufende Maschine, und man schmeißt auch kein Werkzeug hinein! Raus! Bevor ich mich vergesse!

Mit Ausrufezeichen würde jeder Meister seinen Lehrling verfolgen, ließe er ein Werkzeug in die laufende Maschine fallen. Ein typischer Fall von ausrutschender Hand ist ohne besondere Phantasie vorstellbar. Aber es ist mir passiert. Mein lieber Heidelberger Tiegel stand zwei Tage still, weil ich Schlaukopf mit dem Spachtel im Farbwerk der laufenden Maschine hantierte. Ich habe das schon oft gemacht, was man nicht tun darf, und was ich nie wieder tun werde. Diesmal hatte ich Puder an den Händen, und der Spachtel rutschte mir aus der trockenen Hand, wirbelte kurz ins Farbwerk, flog hoch, schlug einen Purzelbaum und landete im sich in diesem Moment schließenden Tiegel.

Auch genau in diesem Moment hatte ich doch halbwegs reaktionsschnell mit bei aller Idiotie gesundem Reflex die Maschine angehalten. Aber der Spachtel steckte fest, der Tiegel ruckte und rührte sich nicht. Dabei war die Maschine gerade so schön im Gange, eine neue Seite der Goldtschen Cordbettwäsche zu drucken. Ich hätte mir in den Arsch beißen wollen vor Zorn. Wie kann man sich nur als so enormes Dusseltier beweisen.

Wer mit einer Maschine arbeitet, die 60 Jahre alt ist und deren Modell seit 30 Jahren nicht mehr produziert wird, kann keine Service-Hotline zu Rate ziehen. Man ruft Kollegen an. Lieferanten, Kenner, alte Hasen.

Die alten Hasen ließen die Ohren schlackern, als sie meine Geschichte hörten, verkniffen sich freundlich allerlei Bemerkungen und gaben mir hilfreich die nötigen Anweisungen. Das Maschinenhandbuch erwies sich auch als nützlich. Der Heidelberger Tiegel hat eine Sollbruchstelle. Legt man die frei (der 24er und der 27er Maulschlüssel wurden mit einer hölzernen Latte, Kolumnenschnur und Klebeband verlängert, weil die sechs Schrauben der Abdeckung sich ohne größeren Hebel einfach nicht bewegen wollten), kann man den Tiegel etwas ruckeln, und so konnte ich den Spachtel herausfischen. Ich werde ein Foto nachreichen vom zerdonnerten Holzgriff. Die Sollbruchstelle war heil geblieben, ich hatte das Glück im Unglück, die Maschine rechtzeitig angehalten zu haben.

Nachdem der heilgebliebene Abscherring wieder eingebaut war, lief die Maschine wieder. Weiteres Glück: der Spachtel war auf nachgebenden Aluminiumstegen gelandet (ordentliche Dellen!), nicht auf Schrift und nicht auf Eisen. Also Aufzug erneuern und Form wieder rein. Nächstes Pech, die Maschine druckte nicht mehr paßgenau. Nach weiteren Konsultationen mit einem alten Hasen bekam ich heraus, daß es nur jeder zweite Abzug war, auf dem die Drucke um mehr als eine Cicero differierten: ein Greifer war verbogen. Der gute alte Hase schickte am Folgetag einen Kurier mit neuen Greifern auf den Weg. Drei Stunden nach deren Lieferung erschien mein alter Kollege Günter Wagener, längst in Rente und kurz vor der Abreise mit den Enkeln in die Ferien, was hatte ich für ein Glück! Er hat vor vierzehn Jahren in der Buchdruckerei Rapputan in der Friedrichstraße, wo ich als Schriftsetzer angestellt war, mein erstes Buch mit Texten von Max Goldt gedruckt: “Ein gelbes Plastikthermometer in Form eines roten Plastikfisches”. Eine Stunde später konnte man nicht die Spur einer Differenz mehr ausmachen, der Tiegel läuft nun wieder paßgenau. Nebenbei bemerkt: Er hat die Maschine geprüft, den Papierlauf, den Aufzug, die Schmierung, und er war zufrieden mit mir als Maschinenführer, darob war ich froh.*

* Daß jemand einen Spachtel in die Maschine wirft, hatte er allerdings nie zuvor gehört.

Und ich? Es sind die Beinahe-Unfälle doch die besten Lehrmeister, ob im Straßenverkehr oder an der Druckpresse.

— Martin Z. Schröder

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Weitere Seiten für die Goldtsche Cordbettwäsche · 29. Juni 2012

Mein Kollege Thomas Kersting, der den Linotype-Maschinensatz für das neue Buch von Max Goldt übernommen hat, sandte mir ein paar Bilder seiner Maschine. Die alte Dame sieht auch mit 88 Jahren noch so aus, als sei sie in ihren besten Jahren.

Der Platz des Setzers. Jeder Buchstabe hat seine eigene Taste, sowohl kleine als auch große und all die Satzzeichen. Und rechts neben der Tastatur in die Fächer legt der Setzer die Matrizen von Sonderzeichen, die er per Hand einfügt.

Auf dem linken Bild ist der Greifarm für die abzulegenden Matrizen oben am Magazineingang, beim rechten unten, um sich die ausgegossenen Matrizen zur Wiederverwendung zu holen.

Das Typenschild der 1924 erbauten Maschine. Damals hat man nicht ge-, sondern erbaut.

Zur Druckerey kam mittlerweile der Karton für die beiden Umschläge der Englischen Broschur. Für den 4. Teil der Reihe kommt erstmals kein Metallic-Karton zum Einsatz, sondern zwei geprägte Kartone.

Dieses Bild zeigt den größten Teil des Papiers für die gesamte Ausgabe. Die erste Hälfte des obenauf liegenden Inhaltspapiers ist schon zugeschnitten.

Fedrigoni ist ein italienischer Feinpapierhersteller, der in Deutschland ein Lager und einige Handelsvertretungen betreibt. In einigen Städten unterhält das Haus auch sogenannte Showrooms, in denen man sich Papiere und Anwendungen ansehen kann.

125,9 unhandliche Kilogramm, die einmal umgelagert wurden. Drucker brauchen starke Arme.

Was sich unter der Verpackung verbirgt, zeige ich nach dem Auspacken, im Spätsommer vielleicht, wenn ich mit dem Inhalt weiter gut vorankomme.

Dieses Bild zeigt, wie der Monotype-Satz aus dem Hamburger Museum der Arbeit für die Druckform bearbeitet wird. Die Zeilen werden mit seitlichen Anschlägen auf die Breite der Kolumne gebracht und durchschossen. Durchschuß nennen wir den Zeilenzwischenraum.

Aus dem Handsatz kommt die Überschrift dazu. Gesetzt aus der schmalen halbfetten Zeitungsgrotesk aus der Bauerschen Gießerei, erstmals anno 1912 gegossen.

Dazu aus der Steilen Futura von Paul Renner eine Zwischenüberschrift.

So sieht die fertig eingerichtete Doppelseite aus. Auf der rechten Seite Handsatz aus Futura.

Ein erster Abzug mit Zeitungsgrotesk, Steiler Futura und Baskerville aus Monotype.

Die Zeitungsgrotesk sieht man heute sonst gar nicht mehr.

Die kursive Baskerville im Monotype-Bleisatz.

Auf diesem Bild ist der nächste Druckbogen zu sehen. Links das Smartphone mit Text, der aber farbig eingedruckt wird und deshalb vor dem Drucken wieder entfernt wird aus der schwarzen Druckform.

Hier die später im fertigen Buch nebeneinanderstehenden Seiten. Die Texte mache ich auf den Fotos unleserlich, sie werden nur in gedruckter Form veröffentlicht.

Schreibmaschinenschrift aus Linotype-Satz.

Hier die Maschinensatzzeilen dazu.

Das Smartphone bekommt natürlich auch einen Schalter.

Smartphones zeigen bunte Bildschirme. Im Buchdruck auf dem Heidelberger Tiegel wird jede Farbe in einem eigenen Druckgang hinzugefügt. Nach Schwarz kam ein bläuliches Rot hinzu.

Insgesamt werden es vier Knöpfe. Dazu der Text in eigener Farbe. Fünf Druckgänge für eine Seite. Die Maschine läuft mit gemächlichen 1200 Druck pro Stunde. Auflage: 2000. Allein für diese Seite wird die Maschine also etwa sieben Stunden drucken. Deshalb dauert die Produktion so lange, denn es wird noch mehr mehrfarbige Seiten geben.

Hier ist der 1952 gebaute Original Heidelberger im vollen Schwung zu sehen.

Richtig alleinlassen kann ich die Maschine nicht. Man hört ihr beständig zu, um die Warnung durch auffällige Geräusche zu bemerken. Immer mal wieder wird der Farbauftrag geprüft, und der Stapel darf nicht zu hoch werden, damit die zuunterst liegenden Rückseiten nicht die Farbe vom frischen Druck auf ihre Rückseite abziehen.

Baskerville mager und kursiv, darunter die dreiviertelfette Futura.

Das ist das Interview mit der sonderbaren Mutter, rechts unten wird in Farbe ein weiterer Text eingefügt.

Das wird die Anzeige, noch unbearbeiteter Monotype-Satz aus Hamburg.

Dies war die Arbeit von zwei Tagen. Mehr als zwei Druckgänge am Tag schaffe ich nicht, und etwa 60 bis 70 sind geplant. Es ist furchtbar viel Arbeit, und ein enorm großes Vergnügen. Zwischendurch gibt es immer wieder Gelächter, denn die Texte von Max Goldt sind wieder sehr komisch.

— Martin Z. Schröder

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Linotype-Satz auf einer 88jährigen Setzmaschine · 25. Juni 2012

Das Paket von Thomas Kersting aus Niederkassel am Rhein bedurfte ausgiebiger Polsterung, …

… denn es befand sich darin Zeilengußmaschinensatz, hergestellt auf einer 1924 unter der Fabriknummer 7585 gebauten Linotype-Setzmaschine Modell Nr. 5 n.K. (neue Konstruktion) von der Berliner Maschinenbau-Actien-Gesellschaft, vormals L. Schwarzkopff, Alleinverkauf durch die Mergenthaler Setzmaschinenfabrik Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Berlin, Chausseestraße 23.

Line of types. Mehr zur Maschine findet man auf ihrer Wikipedia-Seite, deutlich ausführlicher und besser bebildert auf der englischen Wikipedia-Seite. Auch das Deutsche Museum in München bietet Informationen. Und Filmschnipsel gibt’s hier.

Die Linotype gibt ganze Zeilen aus, es ist eine Zeilengußmaschine, und im Werksatz, also dem Satz langer Texte, war sie lange unentbehrlich. Bis 1976 wurden in Berlin über 24.000 Setzmaschinen gebaut, schreibt mir mein Kollege, der mir diese Kolumnen schickte.

Für mich war es ein rührender Augenblick, diesen Satz auf der Schließplatte zu haben, denn ich habe seit meiner Lehrzeit um 1984 herum keinen Maschinensatz mehr verarbeitet. Damals habe ich Buch- und Zeitungsseiten justiert, also auf die richtige Höhe gebracht und konische Zeilen ausgelichen, mit Überschriften aus Handsatz versehen, für die Zeitung Spaltenlinien aus Blei auf die Spaltenlänge gehackt und eingebaut und danach im Drucksaal Korrekturen in den Maschinen ausgeführt.

Ich habe diese Arbeit als Metteur sehr gern gemacht. Bei dem Buch, das ich hier produziere, geht es allerdings nicht um Geschwindigkeit, und jede Seite bekommt ja ein eigenes Gesicht. Der Maschinensatz wird in einen Entwurf eingearbeitet, es ist nicht nur eine glatte Kolumne.

Also hier ein paar Bilder von gegossenen Zeilen.

Am Fuß sieht man die Gußqualität. Würden hier große Löcher zu sehen sein, wäre der Satz porös, etwa weil das flüssige Blei zu heiß war und Blasen schlug, und könnten während des Druckens Teile wegbrechen. Dieser hier sieht sehr gut aus. Gruß und Dank, lieber Kollege!

Für den Metteur ein schönes Bild.

Aus einigen Zeilen habe ich ein Smartphone gebaut. Der Setzer hat bei der Arbeit vor allem die druckenden Teile vor Augen, so recht vorstellbar ist es mit dem Foto vom Satz wohl nicht, wie die Buchseite gedruckt aussieht. Na, das wird hier bald zu sehen sein.

Auf dem Bildschirm von Smartphones stehen wohl unten Symbole für Funktionen oder Programme. Ich verwende ein ganz einfaches Taschentelefon und kenne mich mit diesen kleinen Computern nicht aus. Im Bleisatz verwende ich zur Darstellung dieser Symbole Schmuckzeichen.

— Martin Z. Schröder

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Erste Druckgänge für Cordbettwäsche · 22. Juni 2012

Heute kam die Umbruchkorrektur für das neue Buch von Max Goldt, das im September bei Rowohlt Berlin erscheinen wird und um dessen typografische Inneneinrichtung ich mich kümmere. Auf der Verlagsseite ist es noch nicht zu finden, aber eine Andeutung des überaus schönen Umschlages mit Pinselkalligrafie von Frank Ortmann kann man bei Amazon schon sehen.

Im September wird das bibliophile Büchlein noch nicht erhältlich sein, obwohl ich nun gestern mit dem Druck begonnen habe.

Vor dem Druck steht freilich die Planung. 2000 Rohbogen Popset perlgrau 90g/qm wurden von der Hamburger Papier-Union geliefert. Diese Rohbogen sind 700 × 1000 mm groß und müssen zuerst zugeschnitten werden. Das sind unhandliche 126 Kilogramm, die unterm Messer handlich und bedruckbar gemacht werden. Ein Ries (Papiermaß, in diesem Falle 250 Bogen 70 × 100 cm in einem Paket) wiegt knapp 16 Kilo und bildet ein Achtel des Inhalts der Gesamtauflage.

Die Buchtypografie muß nun auch für den Satz und die Druckform passend gemacht werden. Während ich beim Entwurf durchaus mit dem metrischen System arbeite, wird für die Druckform die Maßeinheit der Buchdruckerei benötigt: Cicero, Punkt, Konkordanz. In einer Skizze werden die Stegmaße notiert, also die weißen Flächen auf der Buchseite, in denen die Kolumne steht.

Bevor die Druckmaschine rollt, fragt der Drucker seinen Buchbinder, welche Maße dieser für seine Maschinen benötigt. Kein Drucker druckt, ohne sich beim Buchbinder zu vergewissern, daß die Druckbogen auch gut verarbeitet werden können.

Was ein Vorfalz ist, wird auf der oben verlinkten Seite der Firma Lüderitz & Bauer erklärt, die auch für dieses Büchlein wieder die Fadenknotenheftung übernehmen wird. Die Fadenknotenheftmaschine ist ebenso wie die Druckpresse 60 Jahre alt. Alle beide Baujahr 1952.

Mit dicken Linien habe ich erst einmal die Druckform eingerichtet. Insgesamt wird das Buch mehr als 60 Druckgänge benötigen wegen der vielen Farben auf den 32 Seiten.

Hier sind die Seiten 8 und 25 in einer Druckform für einen Druckbogen zu sehen. Erst durch das Falzen, das Zusammentragen und die Heftung gelangen die Seiten in die richtige Reihenfolge.

Weil jede Seite in diesem Büchlein ihren eigenen Entwurf bekommt, müssen die Skizzen genau geprüft werden. Nicht immer ist im Bleisatz machbar, was der Typograf sich wünscht. Schon im ersten Druckgang habe ich eine Schrift ausgetauscht. Das geht natürlich nur, wenn man in den typografischen Entscheidungen ganz frei ist. Ich muß typografisch weniger planen, als wenn ich für einen anderen Verlag arbeite.

Und weil ich mit diesem Entwurf unsicher war, habe ich die nicht auf dem Druckbogen, aber im fertigen Buch nebeneinanderstehenden Seiten vollständig aufgebaut, also insgesamt vier Seiten. Diese vollen Schließrahmen sind ein befriedigendes Bild für den Drucker. Das Einrichten der Seiten (der Vorfalz muß auf der Gegenseite in die Gegenrichtung berechnet werden), die punktgenauen Abmessungen (1 typografischer Punkt = 0,376 mm) und die Korrekturen haben einen halben Tag gedauert. Ich mache solche schönen Arbeiten ja nicht täglich und habe mich ein paarmal verrechnet. Ich bin aber mißtrauisch genug, um alles mehrmals nachzurechnen. Fehler, die Druckbogen untauglich machen, wären einfach zu kostspielig.

Hier sieht man den guten Monotype-Satz aus der Bodoni, den mir die freundlichen Kollegen vom Hamburger Museum für Arbeit lieferten, zusammen mit einem Schmuckelement aus meinem Fundus.

In einer zweiten Farbe wird diese Lichte Bodoni (Handsatz) hinzugefügt werden.

Das ist die Lichte Bodoni im Korrekturabzug in Schwarz.

Und hier die Monotype-Bodoni in kursiv und gewöhnlich.

Eine Vergrößerung des Schmucks macht die innere Schraffur sichtbar.

Hier die Vergrößerung der beiden Typen, aus denen das Zeichen zusammengesetzt ist. Das linke schon schwach in den Linien.

Die Schreibschrift Jaguar steht in einem aus der Maxima gesetzten Text.

Die Jaguar ist eine hübsche Type, die den munteren Zug der gedrehten Breitfeder zeigt. Georg Trump hat sie gezeichnet, sie ist in der Schriftgießerei C.E. Weber anno 1965 in Stuttgart erstmals gegossen worden.

— Martin Z. Schröder

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Monotypesatz aus Hamburg · 13. Juni 2012

Am Montag kam in der Druckerey ein schweres Paket an. Die Lieferanten kennen meine Pakete inzwischen: Papier oder Blei. Schwer sind beide, nur die Bleipakete haben einen geringenen Umfang.

Wenn mein Kollege Helmut Bohlmann, Schriftsetzer im Museum der Arbeit in Hamburg, mir ein Paket sendet, weiß er, daß ich meiner Neugier keine Zügel anlege. Erich Hirsch hatte sich auch für das neue Buch von Max Goldt an die Monotype gesetzt, hat getastet, hat gegossen.

Gut gepolstert kommt die schwere Ware an. Mehr als das Gold habe das Blei die Welt verändert, und mehr als das in der Flinte jenes im Setzkasten, sagt Lichtenberg. Aber in dieser Form erinnern die ausgebundenen und straff verpackten Kolumnen an Barren von Edelmetall.

Kann man ja kaum erwarten, das auszupacken.

Und dann erblickt das Setzerauge den Glanz des grauen Goldes.

Hier also der Satz für einige Buchseiten.

In diesem Päckchen stecken sogenannte Defekte: Ersatzbuchstaben.

Herrlich, so eine gußfrische Schrift. Hier die Bodoni.

Und diese Type ist die Gill.

Insgesamt sind jetzt schon einige Seiten vorbereitet. Bald wird es ans Drucken gehen.

Diese Schrift ist die Enge Block, aus dem Handsatz natürlich, denn in so großen Graden gibt es keinen Monoytpe-Satz.

Das ist die kursive Garamond.

Diese Schrift heißt Figaro.

Und auf diesem Foto steht die Garamond im Monoyte-Satz.

Dies für heute nur als kleinen Einblick, wie weit die Satzarbeit gediehen ist.

— Martin Z. Schröder

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Erste Papierlieferung für Cordbettwäsche · 16. Mai 2012

Gestern wurde der erste Text aus den Schriften Volta und Saphir gesetzt. Lesbar machen kann ich den Satz nicht. Nicht nur, weil ich keine Rechte zur Netzpublikation habe, sondern auch, weil dieser Text mitteilt, warum ein Mann 80 Jahre alt werden sollte und ich mir enormen Absatz erhoffe durch Geheimhaltung und Buchveröffentlichung. (Shopping-Tip: Das Buch wird sogar eine 24-Stunden-Diät enthalten!)

Ich bekomme ja oft Papierlieferungen. Der Lagerbestand ist zwar inzwischen so groß, daß ich kaum noch treten kann, aber weil ich möglichst jedes Papier beschaffe, das meine Auftraggeber sich wünschen, kommen oft kleine Lieferungen. So gut wie nie kommen aber 8 Ries mit 100-Gramm-Papier. Dies ist die Lieferung für den Inhalt des Büchleins von Max Goldt “Sind wir denn nur in Cordbettwäsche etwas wert?”. Aus diesen 2000 Bogen im Format 700 × 1000 mm werden die Seiten von 2000 Büchern. 125,6 Kilogramm.

Heute stand der freundliche Herr von der Papier-Union mit dem Popset Perlgrau auf der Palette vor der Tür. Dieses Papier hat eine hohe Opazität, Undurchsichtigkeit, was für einen so grafischen Satz wie den des Typo-Büchleins bestens geeignet ist, weil die Rückseiten so gut wie nicht durchscheinen und Farben auf dem hellen Grau angenehm stehen. Das Papier habe ich schon vor 12 Jahren für den ersten Band verwendet. Der Farbton hat sich etwas verändert, das Grau ist etwas gelblicher, also wärmer geworden. Nicht übel. Ich freue mich sehr auf die bald beginnende Produktion.

(Vorbestellungen sind nicht möglich. Das Buch erscheint im Herbst oder Winter und kann dann von der Druckerey bezogen werden.)

— Martin Z. Schröder

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Erste Schritte zu Band 4 der Max-Goldt-Bleisatz-Edition · 11. Mai 2012

Die Texte sind da, die Reihenfolge der Texte steht fest, die ersten Seiten sind entworfen. Jetzt hat die Arbeit am neuen Bleisatz-Buch von Max Goldt richtig begonnen, und diesmal hat es schon am Anfang der Arbeit einen Buchtitel, der, wie immer in dieser Reihe, nichts mit dem Inhalt des Werkes zu tun hat, welches aus vielen kleinen Texten besteht. Das neue Buch heißt “Sind wir denn nur in Cordbettwäsche etwas wert?”.

Das Büchlein bekommt außen einen blauen Umschlag mit einer Leinenstruktur und innen einen hellgrünen mit einer Cordstruktur. Beide Kartone stellt Fedrigoni her. Innen wird wieder das wunderbare Popset perlgrau von Arjowiggins eingesetzt, das die Papier-Union in Hamburg liefert.

Während das Buch innen vollständig von Blei gesetzt wird, und zwar, das wird wohl recht selten sein, in allen drei einstmals gängigen Setzverfahren: Handsatz, Zeilengußmaschinensatz (Linotype) und Einzelletterngußmaschinensatz (Monotype), wird für die harten geprägten Umschlag-Kartone von Messing-Klischees ein Prägedruck hergestellt werden.

Auf diesem Bild ist die Papierqualität der beiden Umschlagkartone genauer zu sehen.

Einzelne Teile werden schon mal gesetzt.

Für einen Text über einen Besuch mit dem Auto im Hinfälligenheim wird eine Autoschnauze aus Messing und Blei konstruiert, die in die Buchseite hineinfahren soll.

Das kostet viel Zeit, bereitet aber auch langes Vergnügen.

Eine zerquetschtes Blümchen und eine Bremsspur kommen erst später hinzu, wenn es ans Drucken geht.

Einstweilen wird die Form grob vorbereitet und im Stehsatz aufbewahrt.

Nein, noch nicht jetzt: Bestellen kann man das Büchlein erst, wenn es fertig ist. Für die Vorbestellungsbürokratie fehlt es mir an Kraft und Zeit. Es werden wieder 2000 Exemplare gedruckt, also wird kein Mangel herrschen. Mangel herrscht in Kürze an Band 3, die letzten Märchenschlösser sind im Online-Shop der Druckerey zu haben.

— Martin Z. Schröder

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