Die Schuberschildchen wurden zum Buchbinder gebracht
Ich erwähnte ja schon die Satzarbeit. Handsatz aus Delphin in Petit (8p).
Das ist hübsch klein, aber unser Schuber wird ja nicht sehr dick.
Die Schildchen wurden mit Meister-Ornamenten verziert.
Die Form am Fuß besteht aus vier Teilen, die man für eine zentrierte Form auch drehen kann. Eben so.
Jedes Schildchen habe ich einzeln gedruckt, damit nicht beim nachträglichen Schneiden die Ränder ungleich werden.
Das war eine ordentliche Fummelarbeit.
Dies ist das Schildchen für den maisgelben Schuber, der leer verkauft wird. Ich stelle mir das im Bücherregal sehr hübsch vor. Ein Betrachter wird bei diesem Titel kaum widerstehen können, den Schuber herauszuziehen.
Und das ist jenes für den gefüllten Schuber, der mit allen vier Büchlein und einer noch zu druckenden Beilage angeboten werden wird. Die Pracht des Buntpapiers entfaltet sich, wenn der neugierige Buchregalbesichtiger nachschauen möchte, was das Regal so fein macht und den Schuber in die Hand nimmt.
Ordentlich geriest habe ich die Schuberschildchenpäckchen zu Buchbinder Christian Klünder getragen.
Dieser überraschte mich mit dem Anblick der fertigen Schuber im Marmorpapier von Dirk Lange. Er war gerade dabei, die gelben Schuber zu beziehen.
Ich bin begeistert von der Arbeit. Das Papier von Dirk Lange ist im verarbeiteten Zustand, wenn man es so handlich vor sich hat, fast noch schöner. Es sind kleine Schatzkartons, die Christian Klünder aus dicker Pappe ganz wunderbar gearbeitet hat.
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Schuber-Etiketten
Die beiden Schuber für die Max-Goldt-Tetralogie bekommen freilich auch ein handgesetztes Rückenschildchen. Gesetzt aus Delphin, verziert mit Meister-Ornamenten.
Die beiden Schuber bekommen natürlich unterschiedliche Titel. Der maisgelbe Leerschuber heißt Kostspieliger Regalveredelungsschuber. Die Tetralogie-Edition, deren Schuber in handmarmoriertes Kleisterpapier gewandet wird, heißt Schuber für Menschen, deren Regal sonst nicht fein genug wäre.
Auf diesem Foto sieht man meine nur im Vergleich mit der zarten Delphin in Petit (8 Punkt) relativ dicken Finger. Ich habe keine unrelativ dicken Finger, die Schrift ist recht winzig. Wenn man bedenkt, daß ich den Titel auch in Diamant (4 Punkt) schmalmagerer Futura hätte setzen können, ist sogar das relativ groß.
Die Schildchen werden in der kommenden Woche gedruckt, dann trage ich sie zu Buchbinder Christian Klünder. Die maisgelben Schuber werden bald fertig sein und dann auch zügig ausgeliefert. Mit der Tetralogie dauert es noch, weil ja eine eigene Beilage gedruckt wird. Ein Einblattdruck war geplant, aber es wird doch etwas aufwendiger, ich werde eine Klappkarte daraus machen. Titel: “Vergessen Sie alles, was Sie über Altfettentsorgungsanlagen wissen oder je gewußt zu haben meinen!” Dieser großartige Text von Max Goldt ist eine längere Reklame für ein erfundenes Produkt.
tags: bleisatz, delphin, max goldtGustav Seibts neuer Essayband
Frisch aus der Post aufs Foto: eine neue Perle in der Essay-Reihe vom Lüneburger Verlag zu Klampen. Ich hatte die Reihe, die ich entworfen habe, schon vorgestellt, nur freut es mich immer, wenn ein neues Buch erscheint. Zumal dieses, weil ich dem Autor viel verdanke.
Gustav Seibt hat schon zwei zu-Klampen-Essay-Bücher veröffentlicht, das dritte ist nun das erste im lindgrünen Gewand. Gelesen habe ich es noch nicht, denn bei der Reihengestaltung werden ja keine neuen typografischen Entwürfe gemacht.
Dem Haupttitel der Essay-Reihe wurde die übliche Tristheit nicht gewährt. Im Frontispiz stehen biografische und editorische Notizen.
Die Essays beginnen stets auf einer rechten Seite, die Texte mit einer Spitzmarke
Mich freut immer wieder der hervorragende Textsatz von Daniela Weiland (textformart), die auch mit Fußnoten umzugehen versteht. Der Satzspiegel ist klassisch auf den Luxus des Lesers zugeschnitten. Dieses Buch kann man in einer Hand halten, ohne daß der Daumen Text verdeckt.
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