Die Schuberschildchen wurden zum Buchbinder gebracht
Ich erwähnte ja schon die Satzarbeit. Handsatz aus Delphin in Petit (8p).
Das ist hübsch klein, aber unser Schuber wird ja nicht sehr dick.
Die Schildchen wurden mit Meister-Ornamenten verziert.
Die Form am Fuß besteht aus vier Teilen, die man für eine zentrierte Form auch drehen kann. Eben so.
Jedes Schildchen habe ich einzeln gedruckt, damit nicht beim nachträglichen Schneiden die Ränder ungleich werden.
Das war eine ordentliche Fummelarbeit.
Dies ist das Schildchen für den maisgelben Schuber, der leer verkauft wird. Ich stelle mir das im Bücherregal sehr hübsch vor. Ein Betrachter wird bei diesem Titel kaum widerstehen können, den Schuber herauszuziehen.
Und das ist jenes für den gefüllten Schuber, der mit allen vier Büchlein und einer noch zu druckenden Beilage angeboten werden wird. Die Pracht des Buntpapiers entfaltet sich, wenn der neugierige Buchregalbesichtiger nachschauen möchte, was das Regal so fein macht und den Schuber in die Hand nimmt.
Ordentlich geriest habe ich die Schuberschildchenpäckchen zu Buchbinder Christian Klünder getragen.
Dieser überraschte mich mit dem Anblick der fertigen Schuber im Marmorpapier von Dirk Lange. Er war gerade dabei, die gelben Schuber zu beziehen.
Ich bin begeistert von der Arbeit. Das Papier von Dirk Lange ist im verarbeiteten Zustand, wenn man es so handlich vor sich hat, fast noch schöner. Es sind kleine Schatzkartons, die Christian Klünder aus dicker Pappe ganz wunderbar gearbeitet hat.
tags: buchbinderei, christian klünder, marmorpapier, max goldt
Thomas K. am 6. April 2013 # :
Lieber Herr Schröder, vielen Dank für die liebevollen Berichte von der Entstehung der Schuber und ihre Bebilderung. Dank letzterer weiß ich nun auch, was ich bisher nicht zu fragen wagte: wieviele andere Besteller eines Leerschubers es ungefähr noch gibt. Ich fürchtete schon, ich sei der einzige mit dieser Grille.
Jeeves am 13. April 2013 # :
Die beiden Texte vom Gold auf dem Schuber sprechen mir aus dem Herzen…: wir sind zwar überflüssig, aber sehr schön anzusehen.
Nur, wieviel sieht man noch davon, wenn sie im Regal zwischen Büchern stehen?
Martin Z. Schröder am 15. April 2013 # :
Kultur ist in diesem Sinne immer “überflüssig”, vom Gemälde bis zum Konzert: alles Überfluß. Meine gesamte Werkstatt und ich sind überflüssig, es gibt Copyshops und Gummistempel.