Supertanker im identifizierten Bleisatz und allzu schöne Maschinen · 14. Oktober 2013
Die Zierschriften würde ein Bleisatz-Kenner bald ermitteln, aber an einem serifenlosen Versal E ist zu wenig Typisches zu erkennen. Futura und Kristall kamen hier zum Einsatz, alle Schriften nun also auf diesem Foto.
Im übrigen hatte ich Elektriker zu Besuch. Das Drucken wurde jeden Abend eine Augenplage, wenn das Tageslicht verdämmerte. Nun haben die Herren so fein gearbeitet, daß die beiden Tiegel sich beleuchten lassen wie in einer Verkaufsausstellung der Heidelberger Druckmaschinen. Es macht das Leben angenehmer, daß man Leuchten bekommt, die selbst bei einer so tiefen Hängung nicht blenden und trotzdem die ganze Maschine sehr gut ausleuchten.
Damit es ein bißchen nach Arbeit aussieht, denn die Maschinen sind noch lange keine Museumsstücke, habe ich mich mal dazugestellt. Auf die Gefahr hin, daß ich nun wie ein Museumsstück aussehe, bei der guten Beleuchtung.
— Martin Z. Schröder
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Netzwerk · 21. August 2011
Um gelegentlich schnell ein Bild zu zeigen, benutze ich nun Google+. Facebook habe ich nur eine Stunde lang ausprobiert und es dann mit einiger Mühe fertiggebracht, meinen Account zu löschen. Das ginge bei Google+ zumindest einfacher, und auch sonst fühle ich mich in der Handhabung nicht überfordert. Und verlinkte Personen heißen dort nicht “Freunde”. Hier der Link auf den Nachrichtenstrom, der allerdings langsam fließen wird.
Dieses Bild zeigt die Arbeit an einer Karte mit einem Text von Max Goldt. Weil es mit dem nächsten Buch noch dauert und damit ich als Goldt-Typograf derweil die Übung nicht verliere, drucke ich demnächst ein paar Karten mit kurzen Goldt-Texten.
Aus dem Foto könnte man ein prima Preisrätsel machen, und das will ich hiermit tun. Wer zuerst alle zehn Schriften in der oberen und unteren Reihe oder Zeile beim Namen nennen kann, bekommt eine Sendung von je zwei Exemplaren drei verschiedener noch zu druckender Goldt-Karten. Wer außerdem zuerst die fünf in der Mitte identifiziert, bekommt noch weitere Beigaben aus dem Karten-Repertoire.
— Martin Z. Schröder
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Fein?te Kä?ekek?e?ache · 17. April 2010
Am heutigen Sonnabend ?ah ich mir die Titanic noch einmal genauer an. Und fand darin das lange ? (s).
Sen?ationell, dachte ich mir, die?en ?chönen (zuminde?t heute ?eltenen und darum intere??anten) Buch?taben werde ich ein?etzen. Auch wenn man das Wort Kä?ekek?e (Käferkehle?) dann nicht ?ehr ?chnell entziffern kann. Weil indes der den Kä?ekek?en zugehörige Text aus Fraktur ge?etzt werden wird, er?chließt ?ich der Begriff dann auch dem ?-Unkundigen.
— Martin Z. Schröder
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Käsekeksekarte · 17. April 2010
Das Wort Käsekekse lief mir über den Weg und gefällt mir so ausnehmend gut, daß ich eine Postkarte daraus machen werde. Die untere der beiden gedruckten Schriften auf dem nebenstehenden Bild heißt Titanic und wurde von der Schriftgießerei Ludwig Wagner, Leipzig, anno 1920 veröffentlicht.
Leider weiß ich nicht, wie die eingeschneite Schrift heißt. Und woher sie stammt. Ich werde sie für die Käsekeksekarte wohl nicht verwenden, aber dankbar wäre ich für einen hilfreichen Hinweis zu Name und Herkunft dieser Lettern.
— Martin Z. Schröder
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Rubrik Vermischtes · 1. Februar 2010
Das Original der Männlein von neulich zeige ich hier. Es wurde im Jahr 2000 auf offenbar holzhaltiges Papier gezeichnet und an die Wand eines Jugendzimmers geklebt, damit es ein wenig Patina erhält. Jetzt könnte es eigentlich ins Museum, zu meiner Verblüffung hat noch keines um den Ankauf nachgesucht. Vielleicht hat das Kunstwerk noch nicht genug Patina.
Regelrecht entzückt hat mich die kleine Letter z der kursiven Garamond von Herbert Thannhaeuser — ist das nicht ein schöner Schwung, eine elegante Linie?
Apropos Schrift. Diese Lettern sind aus der Schrift Titanic (entworfen von Ludwig Wagner, Leipzig, zuerst gegossen anno 1920, Schriftgießerei Wagner/Schmidt). Das linke h ist das gewöhnliche der Schrift, das mittlere hat eine extreme Oberlänge und das rechte gehört offenbar in einen kleineren Schriftgrad, den ich nicht habe.
Natürlich hat nicht nur das h diese Sonderform, es gibt noch mehr langohrige Buchstaben — wenn ich nicht irre, haben alle Lettern mit Oberlängen auch die Sonderformen mit Oberoberlängen.
Wozu man so etwas braucht? Wohl kaum für eine Visitenkarte. Demnächst beginnt die Produktion des neuen Buches von Max Goldt, das noch keinen Namen hat. Am Freitag trafen die ersten Papiermuster ein. Als letzter Band der Trilogie soll der dritte den ersten beiden in der Farbe des Umschlags angepaßt werden, und da die ersten beiden aus Grau und Grün und Rot gemacht wurden und Grau und Grün die Farben der ersten beiden Umschläge waren, wird der dritte aus rotem Metallic-Karton. Die Rottöne des ersten Lieferanten sind also eingetroffen, und ich bin schon sehr angetan — nun mal sehen, ob die anderen Händler noch besser geeignete haben. Bis es mit der Arbeit wirklich losgeht, dauert es ein Weilchen. Mancher wird sich angesichts der Seltenheit des zweiten Bandes fragen, ob dieser wieder so schnell vergriffen sein wird. Nein. Diesmal drucke ich etwas mehr. Das Erscheinen ist für den Herbst vorgesehen, Bestellungen nehmen der Verlag und ich noch nicht entgegen. Ist wirklich noch zu früh.
— Martin Z. Schröder