Allerley aus der Druckerey · 11. Dezember 2012
Aus der beinahe fiebrig arbeitenden Werkstatt gebe ich heute ein paar Eindrücke.
Diese Prägung ist recht klein auf einer Weihnachtskarte für eine Berliner Anwaltskanzlei, wird aber ihre Empfänger hoffentlich entzücken.
Ein junger Unternehmer hat sich eine ganz andere Weihnachtskarte ausgedacht und selbst entworfen.
Es war vergnüglich, so etwas zu drucken.
Das ist die Platte des Innenlebens, ein Notenständer eigener Art, wie eine Freundin bemerkte, nach digitaler Vorlage belichtet und geätzt.
Eine Seekarte soll die Richtung ins neue Jahr weisen, sie wird versandt von dem Berliner Grafikdesigner Frank Rothe und seinen Kollegen.
Die Brüchigkeit der Schrift wurde in der Vorlage angelegt.
Und erschien wunschgemäß im Druckbild.
Für eine Geburtsanzeige durfte ich aus der Futura im Bleisatz einen Psalm setzen.
Und auf Baumwollkarton drucken.
Schließlich war der Architekt Robert Patz zu Besuch und schaute sich um:
Von Axel Bertram ist ein neues Buch erschienen. Sein Lebenswerk in Abbildungen, herausgegeben von Mathias Bertram. Ich habe es für die Süddeutsche Zeitung gelesen, meine Besprechung erscheint am Mittwoch, dem 12. Dezember, im Feuilleton. Ich empfehle dieses Buch wärmstens. Der Leser wird erleuchtet: Bertram ist der vielseitigste deutsche Gebrauchsgrafiker, seit es diesen Beruf gibt. Diese großartige Monografie läßt den Betrachter staunen und einen großen Künstler bewundern. Nebenbei ist das Buch eine Art Geschichte der ostdeutschen Gebrauchsgrafik. Mehr dazu morgen im SZ-Feuilleton. Ich weiß gar nicht, ob ich jemals angesichts eines Buches über Gebrauchsgrafik (heute nennt man’s Grafikdesign) mehr aus dem Häuschen war.
— Martin Z. Schröder
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Eiskristalle · 5. November 2012
Für eine rein grafische Karte wurden diese Sterne digital gesetzt und aus einer Magnesiumplatte erhaben geätzt für den Buchdruck.
Eines der Sternchen wurde geprägt.
Nach dem Druck mit blauer Farbe habe ich Silber angemischt.
… entsteht dann diese appetitliche Creme.
Bis auf den geprägten habe ich nun alle Sternchen oder Eiskristalle oder Schneeflocken, nach Belieben, versilbert,
Und dann hat die Karte noch einen Farbschnitt bekommen in der Farbe des blauen Kristalls.
Die Karte ist nun im Druckerey-Shop bei den Grußkarten zu finden und kann als Neujahrskarte verwendet werden oder für freundliche Wintergrüße. Man kann so eine Karte mit in die Alpen nehmen und dann in eine unbeschneite Gegend als Dokumentation senden. Oder sie einfach nur verwenden, weil sie so schön ist.
— Martin Z. Schröder
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Blindprägung, erhaben · 6. Januar 2010
Für mich ist der Bleisatz die feinste Technik und gibt das schönste Bild, aber ich räume gern ein, daß der haptische Reiz der Blindprägung ein buchstäblich leicht erfaßbarer ist. Hier ist also eine Visitenkarte zu sehen, in welche das Signet ihres Eigners erhaben geprägt wurde. In der Druckform steckt eine ausgehöhlte, also gestochene oder nach digitaler Vorlage geätzte Matritze aus Metall. Ihr gegenüber wird eine Patritze angebracht, und das Papier wird zwischen diesen beiden Teilen verformt.
Das geht auch mit schwerem Karton, wenn die Prägung nicht zu fein gearbeitet ist. Hier ist ein Feinkarton mit einem Flächengewicht von 300g/m² und einen hohen Volumen zu sehen.
Und diese Prägung wurde in einen 320g/m² schweren Karton gebracht, der allerdings ein dünneres Volumen hat und sehr glatt gepreßt ist.
Den schärfsten Abdruck bildet Papier ab. Dünnes Papier paßt sich der Form am ehesten an und zeigt auch ihre Feinheiten. Eine geprägte Visitenkarte wird demnächst auch in der Mustermappe zu finden sein. Ich muß mir aber erst einmal einen Entwurf überlegen.
— Martin Z. Schröder
Schwarz geprägter Baum · 28. April 2009
Der große Pedaltiegel, auch Nußknacker genannt, erzeugt so starken Druck, daß man damit recht ordentlich prägen kann. Ein Magnesium-Klischee wiederum ist so hart, daß es diesen Druck aushält und als Prägewerkzeug dienen kann. Und so habe ich für die hübsche Idee von schœner.wærs.wenns.schœner.wær den nebenstehend gezeigten Baum auf einen sehr dicken Karton gedruckt. Und eben sehe ich, daß ich das eintausendste Foto in dieses Blog eingerückt habe.
— Martin Z. Schröder
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