Viel Papier
Manch gute Idee kann einer allein nicht verwirklichen. Und da die Berliner Papeterie R.S.V.P. und ich schon lange und gut zusammenarbeiten, haben wir uns zusammengetan für eine Serie neuer Produkte. Ich will den Freunden nicht die Überraschung klauen und verrate deshalb noch nicht, was wir uns ausgedacht haben. Es ist die größte Auflage, die ich bislang überhaupt gedruckt habe. Für unsere Idee erreichen wir mit einer kleineren Auflage einfach keinen günstigen Verkaufspreis.
Auf diesem Bild sieht man links neben dem Tiegel 23 Ries Papier à 100 Bogen in 70 mal 100 Zentimeter. Aus einem solchen Bogen lassen sich neun Druckbogen schneiden, insgesamt sind es 20.700 Druckbogen, die der Heidelberger theoretisch in sieben Stunden bedruckt, wenn man ihn mit 3000 Druck pro Stunde laufen läßt. Aber zwischendurch hält man ihn immer wieder an: um die bedruckten Bogen aus der Maschine zu nehmen und neues Papier vorzulegen, um kleine Korrekturen vorzunehmen und um Störungen zu beseitigen, die vor allem am Anfang im Papierlauf auftreten, bis man alle Einstellungen im Papierlauf optimal justiert hat.
Dickeres Papier und vor allem die ganz dicken Kartone bis 700g/qm lasse ich langsam durch die Maschine laufen, aber unsere blauen Bogen von Carta Pura sind mit 120g/qm gut zu handhaben und können recht zügig durchgelassen werden. Am zweiten Tag lief die Maschine dann so ruhig (beinahe in stoischer Gelassenheit), daß ich nebenher auf dem zweiten Tiegel noch etwas anderes drucken konnte. Weil ich meistens nur kleine Auflagen drucke, kommt es sehr selten vor, daß beide Maschinen zugleich arbeiten, weshalb ich diese Harmonie im Film festgehalten habe:
Es wird noch ein paar Tage brauchen, bis die Drucke zu Produkten verarbeitet sind, die ich dann natürlich hier vorstelle und die bei RSVP und LetterpressBerlin erworben werden können.
tags: letterpress
Monika am 28. Juli 2014 # :
Ein schöner Film.
Sabrina am 30. Juli 2014 # :
Hui, bei 8721 Drucken wäre ich wohl erst nach 5 Tagen und noch dazu mit Rückenschmerzen und bis 20.700 Drucke wäre es ein weiter Weg. Der kurze Schwenk über die Druckform lässt ein hübsches Ergebnis erahnen!