Japanisches Echt Bütten von der Maulbeerbaumrinde
Papier im Foto wirklichkeitsgetreu darzustellen, ist kaum möglich, weil seine feine Stofflichkeit beständig mit dem Licht spielt und Papiercharakter sich nur durch Berührung ganz erfassen läßt, sein Wesen sogar zu einem großen Teil aus dieser Dimension entsteht: in der Härte oder Weichheit seiner Oberfläche, seiner Glätte oder Struktur und seiner Temperatur, auch seinem Klang finden wir seine Qualität.
Ich habe im Wissen um den Mangel das Papier fotografiert, die Bilder sind etwas nachbelichtet, aber nicht im Filter farblich verändert worden. Weil nun aber jeder Bildschirm etwas andere Farben zeigt und jeder Mensch auch etwas anders sieht, sind diese Bilder nicht verbindlich, können es nicht sein.
Der Schatten zeigt die Richtung an, aus der die Karten beleuchtet wurden.
Um die Helligkeit des japanischen Bütten vergleichbar zu machen, habe ich andere Karten dazugelegt: links meine eigene, gedruckt auf Conqueror perlmutt, rechts die Karte »Richard Strauß« (mit ß weil in Fraktur) wurde auf Echt Bütten von Zerkall gedruckt, und die Karte der Eheleute Simenon darunter auf Gohrsmühle weiß. Ein ganz helles Weiß ist auf keinem der Fotos zu sehen, auch der Hintergrund ist etwas getönt.
Noch einmal dieselben Karten, etwas anders gelegt.
Auf diesem Foto ist erstens die unregelmäßige Wolkigkeit eines handgeschöpften Büttens zu sehen sowie zweitens der echte Büttenrand an allen vier Seiten, hier wurde nichts gerissen, jede Karte ist ein Einzelstück. Man sieht das an den Quetschstellen in den manchmal auch etwas schiefen Rändern.
Dieses Papier zeichnet sich nicht nur durch seine Wärme aus, durch eine angenehm feste und glatte Oberfläche, es ist auch sehr fest. Es zu zerreißen, bedarf es einiger Mühe. Die Fasern der Maulbeerbaumrinde sind vermutlich sehr lang und verschlungen und stabil, Bütten hat eben auch keine Laufrichtung der Fasern, die das Reißen in einer bestimmten Richtung erleichtern.
Als Druckfarben stehen Schwarz und Rot besonders gut auf diesem grünlichen Papier.
tags: echt bütten, japanbütten, japanpapier, maulbeerbaumbütten
Monika Lobinger am 7. Februar 2014 # :
Das Papier sieht auch fotografiert noch sehr schön aus. Ich bin gespannt, was Sie damit drucken.