Der Umzug: Sechster und letzter Tag
Der letzte Tag hatte nur noch sechs Stunden, um 14 Uhr standen die Schneidemaschine, die Rillmaschine, der Pedaltiegel und die beiden Heidelberger an ihren Plätzen. Davor waren es fünf Tage mit vierzehn bis sechzehn Stunden, und als ich heute nach sieben Tagen wieder Lebensmittel einkaufte, fiel mir im Laden zweimal der Einkaufskorb aus der Hand. Wie oft wir die 2,40 Meter langen Bodenplatten aus Schichtholz für Kopfsteinpflaster und Rasen herumgetragen haben, vergaßen wir zu zählen. Gegen den Maschinenumzug war jener der Setzerei eine Kleinigkeit. Meine freundlichen Maschinenexperten aus Bremen, die das alles größtenteils bewältigt haben (ich war nur Handlanger), sind Helden der Arbeit.
Nachdem ich eine Stunde zu Hause auf der Couch zu mir gekommen war, bin ich wieder in die Werkstatt und habe den Drucksaal auf Vordermann gebracht. Die ebenfalls großen Preßspanplatten, auf denen der Kran gefahren war, damit er das Linoleum nicht zerstört, habe ich aufgehoben, gefegt, Flecken entfernt und gewischt. Die Maschinen stehen jetzt da wie im Museum.
Ich kann mich gar nicht sattsehen an der neuen Einrichtung. Nicht im Bild ist das Papierlager, das noch sortiert werden muß.
Mitten in den Umzug kamen zwei neue Bücher aus dem Verlag zu Klampen mit meinem Reihenentwurf. Freut mich immer wieder, diese hübschen Büchlein zu bekommen. Sie sind hier noch in der Folie, weil ich dieser Tage fast immer dreckige Hände habe.
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Usul am 21. September 2013 # :
Stellvertretend für alle Umzugsbeiträge mal unter diesem hier ein herzliches Dankeschön für die zusätzliche Arbeit, hier noch ein Umzugstagebuch zu führen. Man mag sich gar nicht ausmalen, was für organisatorischer und finanzieller Kraftakt dieses Unterfangen war und wohl auch noch eine Weile ist.
Helmut am 21. September 2013 # :
DU KANNST STOLZ SEIN!!! Oh, wann habe ich das letzte Mal zwei laufende Heidelberger nebeneinander gesehen? 1970 in meinem Lehrbetrieb (da waren´s allerdings drei)! Es ist schön, das Alles zu sehen. Ich freue mich mit Dir und bin auf meine Erst-Inspektion gespannt. Ein erholsames Wochenende wünscht Dir Helmut
Martin Z. Schröder am 21. September 2013 # :
Ich danke für die Anerkennung. Am schwersten sind immer die Entscheidungen. Wenn der Stein rollt, dann rollt man mit. Und ich habe als Organisator größerer Veranstaltungen einige Erfahrungen sammeln können, so daß die Planung sogar Freude macht.
Heike May am 22. September 2013 # :
Lieber Martin, auch von mir allergrößten Respekt. Gute Helfer sind auf jeden Fall die halbe Miete! Wäre ich doch auch schon so weit….gut, ich habe keine Tiegel. Bei mir ist es nur eine sehr schwere Pappschere. Aber das wird, auch, wenn man vorher oft so seine Zweifel hat. Das Ergebnis ist grandios und es wird ein pures Vergnügen sein, in den neuen Räumen! Wenn Helmut die “Abnahme” positiv beschieden hat, hoffe ich, daß auch ich mal in Berlin sein werde und dann komme ich gerne ebenfalls vorbei! ;-)) LG Heike
Martin Z. Schröder am 22. September 2013 # :
Liebe Heike, wahrscheinlich sind die Gefühle immer ähnlich, ganz gleich ob man sich einen Boston in die Wohnung stellt (wie ich vor 20 Jahren) oder einen Flughafenbau verantwortet (was ich nicht zu tun gedenke). Man geht Risiken ein und investiert Zeit, Kraft und Geld. Wenn man erst einmal angefangen hat, glaubt man nicht mehr an unlösbare Probleme (was beim Flughafenbau eher schiefgehen kann als mit einer kleinen Werkstatt). Deine Werkstatt wird wunderbar, da bin ich sicher. Und ich freue mich auf deinen Besuch!
thomas gravemaker am 22. September 2013 # :
Kongratuliert Martin, es seht sehr, sehr schön aus. Alles gutes gewunscht aus Amsterdam!
B. Schnelle am 23. September 2013 # :
Das sieht doch prima aus!
Für die Zukunft wünsche ich
Dir nur das Beste!
Martin Z. Schröder am 23. September 2013 # :
Vielen Dank und beste Grüße nach Paris und Braunschweig.
Sabrina am 26. September 2013 # :
Gratuliere! Was für ein tolles Ergebnis, wünsche viel Freude beim Arbeiten!
Eulália Da Silva Rocha am 14. November 2013 # :
Hallo Herr Schröder,
Kongratulation für den Umzug Ihrer Bleisatz Offizin und für Ihren guten Geschmack. Ein Umzug bedeutet viel Arbeit sowie viel Geduld und viele Helfer. Die Mühe hat sich sehr gelohnt. Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihre Zukunft. Ich grüße Sie aus Frankfurt.
Eulália Da Silva Rocha