Buchbinder Christian Klünder
Die Produktion der Schuber für die Max-Goldt-Tetralogie (Auflage: 50) hat begonnen. Am Dienstag hat Buchbinder Christian Klünder in seiner dieses Jahr ins 90ste Jahr gehenden Werkstatt in Berlin-Moabit (mit dem steinernen Buch als Türschild) die geschnittenen Pappen mit einer Gegenkaschierung versehen, damit sich das Material nicht krumm zieht, wenn das Marmorpapier verleimt wird.
Die Werkstatt ist eine prächtige. Die Räume sind so hoch, daß über dem Eingang eine Zwischendecke eingezogen wurde, wo sich das Büro befindet, und so eröffnet sich dem darunter im Eingang stehenden Besucher ein kleiner heller Saal voll interessanter schöner Materialien, wenn er das Geschäft betreten hat.
In dem Saal wirkt Meister Klünder. Hier an unseren Schubern: Für jede Leimlage gibt es einen frischen Bogen Zeitungspapier. Der Buchbinder braucht neben vielen anderen Talenten eines zur Sauberkeit, wenn er mit Leim hantiert.
Mit dem Pinsel wird der Leim flott und gleichmäßig aufgetragen.
Das Innenfutter wird dann aufgelegt und mit einem Falzbein glattgestrichen.
In der Werkstatt stehen viele schöne alte Gerätschaften.
Eine Schneidemaschine von Krause.
Werkzeug für die Schneidemaschine.
Und wir befinden uns in bester Gesellschaft.
tags: buchbinderei, christian klünder, max goldt
Heike May am 22. März 2013 # :
Wunderschöne Bilder! Man riecht Leim und Kleister förmlich! Und es wird wohl auch dort so sein, als wäre die Zeit stehen geblieben. Herrlich!
Es werden sicher ganz wunderbare Schuber!
LG Heike
Thomas Kersting am 23. März 2013 # :
Da geht wieder einmal das Herz auf!
Diese Impressionen des alten Handwerks mit all den Gerätschaften, die den Laien verwirren und den Wissenden inzwischen erstaunen wegen der Übersichtlich- und Beständigkeit!
Nachhaltiges Wirtschaften und Produzieren: Ich glaube, wir werden es wieder erleben…
Helmut Bohlmann am 23. März 2013 # :
Zum Jahresende hat “die Buchbinderin meines Vertrauens” bei mir um die Ecke ihre Werkstatt geschlossen. Ich bin 30 Jahre bei ihr ein- und ausgegangen und wir hatten so manchen Schnack über Buchbinderei, Druckerei und schöne Papiersachen. Wenn ich jetzt fast täglich an dem leergeräumten Souterrain vorbeigehe, kommt Wehmut auf. Die Bilder tun gut.