Vom Wahnsinn umjubelt
Verehrte Leser und Sammler der Goldt-Editionen der Druckerey,
als ich am Montag dem Autor ein Büchlein überreichte (eine Dokumentation dieser Übergabe-Handlung wird folgen), sprach er: Höre zu, du mein Drucker, du kannst heulen und mit den Zähnen Wut-Hymnen klappern, aber mir sind drei Bände zu wenig für die Schuber-Edition. Außerdem bereitet mir dein Herumgerühre in deinen Lettern so großes Vergnügen und schreibe ich diese kleinen Texte so gerne, daß ich in zwei Jahren ein viertes Buch von dir verlange. Laß uns aus der Trilogie eine Tetralogie machen!
Sag ich: Du bist wohl mit dem Klammerbeutel gepudert! Wie soll ich das denn den Sammlern beibringen? Immerzu kommen Nachfragen. Man hält mich doch für einen Schnösel und Hallodri, ich kann doch nicht sagen: Pustekuchen!
Sagt er: Mußt du ja nicht. Sag ihnen, daß alles nur noch schöner, opulenter, reicher wird. Die Prachtentfaltung und so. Längere Vorfreude. Also schnick und schnack, papperlapapp, wir machen Band vier im Jahr 2012, und 2013 baust du die Schuber-Edition. Das ist so gut ausgedacht, und ich will jetzt keine Widerworte mehr hören.
Erkennen Sie meine Not, verehrte Leser? Ich habe mich über die Nachfrage ja sehr gefreut, aber nun rückt die Annahme von Bestellungen in die Ferne.
Aber es gibt ausgezeichneten Trost, beispielsweise das neue Buch von Katz und Goldt mit dem reizenden Titel Unglück mit allerlei Toten, das ich noch einmal vorstelle, wenn ich es mir angeschaut habe, wozu ich derzeit einfach nicht komme.
tags: max goldt