Haupttitel, zweiter Druckgang
Baustelle Märchenschloß: Nach dem gestern gezeigten ersten Gang mit schwarzer Farbe folgt hier ein Bild vom kompletten Haupttitel. Die Versalien sind nicht ausgeglichen, sondern stehen eng. Bis auf den Abstand zwischen E und M in EINEM, der war zu auffällig eng, da steckt ein halber Punkt drin (0,188 mm). Ich beziehe ich mich mit meiner Entscheidung gegen den sonst üblichen und notwendigen Versalausgleich auf den Kalligrafen Rudolf Larisch, der in seinem Schreiblehrbuch ausführt, daß engstehende Versalien zur Betonung einer eigentümlichen ornamentalen Wirkung zulässig sind. Von Larisch habe ich bislang nie etwas erzählt, sehe ich mit Blick ins Register. Muß ich bei Gelegenheit nachholen.
tags: koralle, largo, max goldt, märchenschloß, versales ß
Nörgeler am 15. September 2010 # :
Muss es sein?
Das versale ß sieht hier – bei “Schloss” – einfach nur Scheiße aus. Und, Sie wissen es: falsch ist es sowieso, denn nach einem kurzem Vokal kommt immer “ss”. So schwer ist diese kleine Regel doch nicht. Und, wie gesagt, es sieht dann sogar schöner aus. Einer offensichtlichen Ideologie zu widersprechen ist natürlich vergebens. Trotzdem: Es muss sein, es muss sein.
small caps am 17. September 2010 # :
Das versale ß ist ungewöhnlich, man ist es nicht gewohnt zu sehen daher stößt man sich dran. Aber ist es nicht wunderbar, dass bei dieser Arbeit eben nicht der Geschmack der Masse entscheidet?