Wir Redenhalter
Vor zehn Jahren feierte mein früherer Chef, der Buchdruckmeister Günter Rapputan, seinen sechzigsten Geburtstag. Ich, sein ehemaliger Schriftsetzer, hielt eine Rede.
Vor bald sieben Jahren, im Herbst 2003, eröffnete ich meine neue Werkstatt in Berlin-Pankow an der Schönhauser Allee. Redner war Günter Rapputan.
Heute wird mein Meister siebzig. Und ich halte, am selben Ort wie vor zehn Jahren, am Pariser Platz, eine Rede.
Solch eine Verbindung zum Personal kann doch nur heißen, daß einer ein guter Meister war. Neben der Rede wollte ich ihm noch ein Geschenk überreichen. Daß ein Buchdruckmeister eine Drucksache bekommt, erscheint mir ungewöhnlich genug, um Visitenkarten als ein attraktives Geschenk für Meister Rapputan, Mitglied der Gutenberg-Gesellschaft, anzusehen.
Bleisatz aus Zentenar-Fraktur mit magerer Futura. Veredelt mit einem braunen Farbschnitt. Die kann er zur nächsten Jahresversammlung nach Mainz mitnehmen, dem Sitz der Gutenberg-Gesellschaft.
Wenn ich darf, ich muß ihn natürlich um Erlaubnis bitten, trage ich die Rede demnächst hier nach. Heute werde ich sie erst einmal halten. Meister Rapputan — er lebe hoch!
tags: rapputan
Heike May am 3. August 2010 # :
Manche Werte werden anscheinend weitergegeben, ohne, daß sie offensichtlich zu Tage treten. Dies scheint hier auf beiden Seiten der Fall zu sein. Und man kann sich als Mensch wohl sehr glücklich schätzen, solche “Werthaftigkeiten” erfahren zu dürfen. Glückwunsch Euch beiden kann ich da nur sagen und gut einander begegnet zu sein.
Viel Erfolg für die sicherlich gute Rede.
Grüße von
Heike
von Made-by-May