Ausschließen
Neulich wurde gefragt, wie man eine Zeile füllt, weil ich scherzhaft vom “Ausstopfen” einer Zeile sprach und das Ausschließen mit Quadraten meinte. Auf diesem Foto sind im Vordergrund die Quadraten zu sehen und in der mit roter Kolumnenschnur ausgebundenen Kolumne ihre Anwendung. Mit diesem Blindmaterial, das seinen Namen hat, weil es nicht druckt, wird der eigentliche Satz gehalten. Es gibt sie in vielen Größen, nämlich in allen Schriftgraden und in kleinen Größen, und es gibt auch noch Dreiviertel- und halbe Quadraten, aber das alles zu zeigen, würde heute zu weit führen.
Denn für jene, die nicht wie ich immer alles gleich mit der Suchmaschine ausforschen, hab ich heute ein kleines Rätsel. Wer Lust hat, mag diesen nicht sehr verbreiteten Text im Geiste ergänzen und sich den Kopf zerbrechen, wer ihn gedichtet haben könnte.
Die Länge der Zeilen formt den Umriß des Satzes. Und um Worttrennungen zu vermeiden, habe ich die Wortzwischenräume variiert.
In der Blindzeile in der Mitte des Ovals fehlt ein Wort. Ein Verb. Schon morgen früh wird man es hier nachlesen können. Denn ich drucke es heute mit roter Farbe ein.
tags: ausschließen, garamond, kolumnenschnur, quadraten
Anke am 5. Oktober 2015 # :
Hallo,
Meine Schriftsetzerausbildung ist zwar schon ein paar Jahre her
(knappe 30 Jahre), aber ich erinnere mich dunkel, dass es nicht “ausschließen “ sondern “ausschießen” heißt (also ohne l).
Viele Grüße, Anke
Martin Z. Schröder am 5. Oktober 2015 # :
Die dunkle Erinnerung trügt. Ausschießen nennt der Drucker die Verteilung der Seiten in der großen Druckform, damit sie im gebundenen Buch richtig nebeneinanderstehen. Setzer schießen nicht aus, sie schließen aus, die Zeile im Winkelhaken.