Regeln im Satz gebrochener Schriften
In einer Einladung aus Fraktur (Unger-Fraktur in hellgrün, sehr schick!) hatte ich einen abgekürzten Doktor-Titel unterzubringen. Ich setze selten Fraktur, leider. Aber doch mehr als vor ein paar Jahren. Sie erfreut sich hier und da einiger Zuneigung, was mich freut. Gerade die Unger-Fraktur ist eine so hübsche Schrift. Ich schrieb schon mehrfach über sie (siehe Register am Fuß der Seite). Meine Leser werden sicherlich verstehen, wenn ich ihnen Kenntnis gebe von dem angenehmen Gefühl, eine richtige Ahnung gehabt zu haben. Ich habe die Regeln für den Satz gebrochener Schriften nicht mehr alle parat, aber wenn ich dann eine Gebrochene setze, klingen leise die Erinnerungsglöckchen und führen mich zum Nachschlagewerk. In jede Setzerei gehören zwei Wörterbücher, eines der Gegenwart und eines der Vergangenheit, also etwa ein Fraktur-Duden. Dort schlug ich nach und konnte so regelgerecht den Dr. aus der Walbaum-Antiqua zur Unger-Fraktur setzen. Man muß ein paarmal davon gehört haben, dann fällt einem im richtigen Moment alles wieder ein.
Allerdings kürze ich Doktoren nicht DDr. ab, sondern Dres. Da muß sich mal was geändert haben.
tags: fraktur, satzregeln
michael koch am 13. Juni 2012 # :
DDr. vs. Dres.:
was sagt wikipedia?
In Österreich wird bei mehreren erworbenen Doktorgraden DDr. (2), DDDr. (3) oder DDDDr. (4) anstelle des in Deutschland üblichen Dr. mult. verwendet. Die Zahl der Buchstaben »D« entspricht hierbei der Zahl der erworbenen Doktorgrade.
Dres. dagegen sind mehrere doktoren.
es hat sich also nix geändert — es ist was anderes.
MZS am 13. Juni 2012 # :
Da gibt sich der fotografierte Dudeneintrag sparsam. Ich danke sehr für die Belehrung!