Farbschnitt
Es ist richtig aufregend, wenn das Angebot aus eigener Kraft vergrößert wird: Visitenkarten mit Farbschnitt. (Stichwort edge painting business cards.) Nachdem ich mich ein wenig belesen hatte, kaufte ich Farben und Pinsel, das sonst nötige Werkzeug war schon vorhanden. Nach einigen Fehlversuchen gelingt mir jetzt der Farbschnitt, wobei die Unsauberkeiten auf den Fotos auf den Karton zurückzuführen sind.
Ich habe nämlich zum Ausprobieren der Farbwirkung nur Reste verwendet. Für einen sauberen Farbschnitt muß man den Block direkt aus der Schneidemaschine in die Verarbeitung nehmen. Die Farbe wird von Hand mit dem Pinsel aufgetragen und nach dem Trocknen gebürstet und poliert. Der Farbschnitt kann komplett auf alle vier Schnittflächen aufgetragen werden, aber auch nur auf ausgewählte.
Manche Farben kann man auch auf Hochglanz polieren. Von der starken Wirkung bin ich überrascht. Mit diesem Wirkmittel muß man vorsichtig umgehen. Es sind sehr besondere Visitenkarten, die damit entstehen, es kann aber auch leicht zu bunt werden. Jetzt wird ein neues Modell einer Visitenkarte entworfen und angefertigt, fotografiert und dann im Schaufenster ausgestellt.
tags: farbschnitt, visitenkarte
Sven am 24. März 2009 # :
Nicht nur das Betrachten und Fühlen Ihrer Produkte im Officin macht unendlich Freude, auch das Verfolgen neuer Produktideen hier im Blog ist spannend. Schade nur, das ich nicht soviel Briefpapier benötige und auch mein Visitenkarten-Vorrat noch eine Weile langt.
Georg Kraus am 24. März 2009 # :
Ich weiß nicht, ob ich es richtig verstanden habe. Sie pinseln praktisch einen Zettelblock auf einer oder mehreren der Schnittflächen farbig an? Aber das sieht man nur im Gesamtblock oder auch beim einzelnen Zettel? Oder zieht die Farbe vielleicht leicht ins Papier ein, so daß auf dem einzelnen Bogen praktisch ein Farbrand im Anschnitt liegt?
Chris am 24. März 2009 # :
Danke für die Erklärungen. Genauer brauchts auch gar nicht zu sein, ich konnte es mir vorher nur nicht vorstellen.
jeeves am 24. März 2009 # :
Das sieht toll aus. Besonders das erste Foto.
Eigenartiger Zufall: auch ich hab gerade Pinsel und Farben gekauft, weil meine Frau anfangen möchte zu malen. Sachen gibt’s…
Christian am 24. März 2009 # :
Wahrlich schöne Visitenkarten mit Haben-Wollen-Effekt. Sie haben aber nicht unrecht wenn Sie schreiben, daß es leicht zu bunt werden kann. Trotzdem eine sehr schöne Möglichkeit der Weiterveredelung.
Justin Knopp am 27. März 2009 # :
Thank you Martin; an excellent and inspiring article, as always.
I have been considering trying edge painting (farbschnitt) myself using a heavyweight – 680gm – cotton printmaking board. I am interested that you used a brush and paints to achieve the effect, as I had considered clamping the sheets together and applying the colour with a printers’ roller and, quite probably, using printing ink…
Now, when I have a moment, I will try both methods!
Best wishes,
Justin
Klaas am 8. April 2009 # :
Wir haben vor einiger Zeit für unsere Büro-Visitenkarte ebenfalls Farbschnitt mit vielen unterschiedlichen Farben verwendet. Allerdings haben wir einen Filzstift mit nicht zu wässrigen Farben verwendet, damit sie nicht in das Papier einzieht.
Interessant, dass Du Pinsel benutzt. Was ist das für ein Pinsel und was für eine Farbe hast du verwendet?
MZS am 8. April 2009 # :
Einen Pinsel verwende ich inzwischen nicht mehr. Über die Farben und die anschließende Politur kann ich nichts genaues sagen, es ist Betriebsgeheimnis, und die Experimentierphase ist auch noch nicht ganz vorbei.