Fettes Grün
Die jungen Drucker waren wieder in der Werkstatt. Ich hatte schon die Maschine eingerichtet für einen neuen Druckbogen des Büchleins von Dale, damit wir damit vorankommen, aber der Knabe fehlte. Ich hoffe, es ist nicht schlimmer als ein Schnupfen! Nun sammelten sich ja auch die Linolschnitte, und da die Maschine gerade geputzt war und wir uns eine Farbe aussuchen konnte, fiel die Entscheidung für ein kräftiges Grün, mehr oder weniger dunkel.
Robert hat flugs in sein Bild, das auf die Rückseite von Gustavs “Feuer”-Karte gedruckt werden sollte und schon aufgeklebt war, Mond und Sterne geschnitten.
Gustav fertigte derweil die Illustration für sein Wiesen-Gedicht an. Als er fast fertig war, beim letzten Schnitt, flitzte das Messer doch in den Finger, den ich so vorschriftsmäßig verpflasterte, daß ein Chefarzt mich zum Assistenten gemacht hätte, es war nur keiner in der Nähe, und ich hab ja auch anderes zu tun. Das Arbeitsgerät meines Kollegen Helmut Bohlmann erweist sich aber als sehr hilfreich — ich bin froh, daß wir es haben.
Hier eine kleine Übersicht. Die Besucher sind so fleißig, daß ich kaum nachkomme, alle Fragen zu beantworten und Werkzeuge zu liefern und zu helfen. Wir könnten zwei Maschinen bestücken. Aber das würde mir zu unübersichtlich.
Das Haus von Freyja. Ist auch heute gedruckt worden und …
… sieht so schön aus. Ich mache noch mal Fotos, wenn wir eine Übersicht haben, was wir in welcher Menge in den Verkauf geben.
Annalisa schnitt und druckte Sonne-Mond-und-Sterne ohne Sonne; meinem schwachen Gedächtnis ist schon wieder entglitten, wofür es sein wird.
Das ist die Illustration von Gustav für sein Wiesengedicht.
Ich wandte gegen die Position ein, daß man die Karte so nicht als Postkarte verwenden könne. Gustav meinte, daß man erstens rechts oben noch eine Briefmarke und unter das Bild eine Adresse schreiben könne und zweitens ebensogut die Karte im Kuvert verschicken. Diese Erklärung hielten Freyja, Annalisa und Robert für überzeugend, und meine Skepsis wurde für nicht schlagkräftig genug erklärt, die Sache zu ändern.
Also druckte Gustav die Wiesenkarte. Und nächstes Mal, wenn die Farbe trocken ist (das dauert mindestens eine Woche), wird auf eine Karte noch mit einer zweiten Farbe gedruckt und sprechen wir über den Verkaufspreis, so daß ich die Karten bald offerieren kann.
tags: kinder, linolschnitt
Jeeves am 15. März 2009 # :
Putzig. (und das ist positiv gemeint)
Simon Wehr am 16. März 2009 # :
Ach, ich wäre auch gerne in einer Berliner Grundschule …
Wobei: Wir haben ja den Druckladen .