Oben- und Untenstehende
Hin und wieder habe ich eine seltsame Hausnummer zu setzen, nämlich mit einer Bruchziffer. Halbe Grundstücke? Geteilte Häuser? Mathematische Zeichen gehören nicht in den Setzkasten, sogar das geläufige Pluszeichen sucht der Schriftsetzer aus seiner Sammlung von Sonderzeichen in einem extra Kasten. Wie sehen denn Bruchziffern aus? Es gibt ja nicht nur Hälften. Es gibt auch Vierundvierzigstel.
Und es gibt dafür zwei Sonderkästen für die Brotschriftgrade. Also die Größen von 8 bis 12 Punkt, aus denen Texte gesetzt werden und woraus sich der Setzer früher sein Brot verdiente. In größeren Schriftgraden kann man kleine Schriften verarbeiten. Für die kleinen findet man im Bruchziffernkasten oben- und untenstehende Ziffern für jeden Schriftgrad sowie eine größere Anzahl von Schrägstrichen. Die abgebildete Einhunderteinundachtzigeinhalb ist aus Petit, also einer 8-Punkt-Schrift gesetzt.
Die Bruchziffernkästen gehören zu jenen, die man selten, vielleicht zweimal im Jahr benötigt.
Und über deren Dasein man dann sehr, sehr froh ist. Von links nach rechts in vier Reihen im Kasten: 6 Punkt obenstehende, 6 Punkt untenstehende, 8 Punkt obenstehende, 8 Punkt untenstehende.
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