Rufen Sie mich bloß nicht an!

4. November 2008

Heute sprach ich mit einem Stammkunden meiner Werkstatt. Er hätte gern neue Visitenkarten, aber er möchte nicht immerzu angerufen werden oder E-Mails bekommen. Es sollen also Karten sein, die zwar so tun, als seien sie reguläre Geschäftskarten, die aber den Empfänger davon abhalten, wegen Lappalien die Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme zu nutzen. Ich habe vorgeschlagen, eine absurde Sprechzeit hinzuzusetzen, etwa “Anrufe sonnabends zwischen 5 und 5.30 Uhr” und dann dem Frühaufsteher nur den Anrufbeantworter anzubieten, aber das überzeugte meinen Kunden nicht.

Wer eine Idee für eine Visitenkarte hat, die, den schönen Schein wahrend, den Kontakt verhindert oder zumindest vor übermäßiger Suche nach Austausch schützt statt ihn zu befördern, den bitte ich um Mitteilung und lobe auch einen Preis aus: jene Visitenkarte, die entweder für meinen Kunden oder, weil sie zwar ihn nicht, aber mich überzeugt, für mein Internetschaufenster gedruckt wird, drucke ich in einer 50er Auflage auch kostenlos für den Ideengeber.

Nachtrag 6. November 2008 Eine vernünftige Lösung hat sich nicht ergeben. Mir kam der Gedanke, eine Visitenkarte mit einem erzählenden Text zu füllen, der komisch und charmant den Zweck erfüllt, alle Daten zu enthalten, aber von deren Nutzung ein wenig abzuhalten.

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Kommentare

  1. sven am 4. November 2008 # :

    Das ist doch ein Widerspruch in sich. Naja, Vorschlag: Nach traditioneller Art und Ursprung des Namens: Man fährt mit der Droschke vor, der Chauffeur steigt aus und überreicht dem Hauspersonal die “Visiten”-Karte und der Besuchte gibt zu verstehen ob ein Empfang genehm ist. Dann stände auf der Karte einfach der Name oder, bei aufgeblasenem Ego, die Initialen.

  2. MZS am 4. November 2008 # :

    Mein Kunde weiß es, ich weiß es, meine verehrten Leser wissen es: man vergibt keine Visitenkarte mit Daten, wenn man sich verstecken möchte. Gesellschaftlicher Zwang prallt auf Ruhewunsch. Vieleicht gibt es so eine Karte nicht. Eine Karte, die den Konventionen entspricht, aber einen anderen Zweck verfolgt. Dachte mir, bevor ich die Aufgabe für unlösbar erkläre, reiche ich sie ans Publikum weiter.

    Karten, auf denen nur der Name steht, drucke ich ja nicht selten. Aber mein Kunde muß seine Daten zeigen (Messen, Konferenzen usw.), auch wenn er es nicht mag. Das ist ja die Zwickmühle.

  3. stralau am 4. November 2008 # :

    Einfach eine Postadresse (wenn er ganz paranoid ist, reicht ja ein Postfach) ist nicht ausreichend?

  4. MZS am 4. November 2008 # :

    Nein, das ist es nicht. Eine Karte mit Telefonnummer und E-Mail-Adresse, die signalisiert, daß man beides möglichst nicht nutzen soll. Eine ganz winzige Schrift könnte man einsetzen, eine 4p schmalmagere Futura habe ich. Die könnte ich dann in hellgrau drucken oder in gelb. Aber vielleicht gibt es noch eine elegantere Lösung? Einen überaus geschmeidigen, nicht abstoßenden Textzusatz?

  5. Florian am 4. November 2008 # :

    Vorausgesetzt, vorsätzliche Druckfehler – wie etwa falsche, ins Leere führende Angaben – sind aus Gründen der Setzerehre ausgeschlossen, dann wäre folgendes mein Vorschlag:

    Es wird eine Mobilnummer angegeben, jedoch derart erweitert, dass der Anrufende direkt auf die sog. Mailbox weitergeleitet wird. Wie das im Detail geht, ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich und lässt sich hier in Erfahrung bringen.

    Desweiteren könnte sich der Kunde natürlich auch noch eine besondere E-Mail-Adresse zulegen, welche dauerhaft eine automatische Abwesenheitsnotiz versendet. Andererseits sind E-Mails auch bereits so eher unverbindlicher Natur und müssen (wenn überhaupt) nicht umgehend beantwortet werden.

    Das primäre Ziel, eine unerwünschte direkte Kontaktaufnahme, wäre somit elegant erreicht. Und solange der Kontaktsuchende nicht von dieser Möglichkeit weiß – ergo nicht selbst zu den Schlawinern zählt – fällt die Methode kaum auf.

  6. MZS am 4. November 2008 # :

    Die Kontaktaufnahme soll nicht vollständig ausgeschlossen werden. Eigentlich wird eine pädagogische Karte gewünscht, die mitteilungsbedürftige Leute daran hindert, wegen unwichtiger Dinge Kontakt aufzunehmen. Mein Kunde ist Jouranlist einer großen Zeitung und sieht seinen Beruf inzwischen vornehmlich als E-Mail-Löscher und Anrufeabwimmler.

  7. Usul am 4. November 2008 # :

    Man sollte die Telefonnummer mit einem Hinweis versehen, dass der Anruf kostenpflichtig ist (5€ die Minute) :)

    Ist nicht völlig ernst gemeint. Aber auch nicht total abwegig. Die Belästigung per Email würde ich mal vernachlässigen …

  8. Frederick am 4. November 2008 # :

    Ich würde Nummern und Adressen aufdrucken, die eine gewisse Distanz vorgaukeln, etwa durch die Hürde eines Vorzimmers, das auch der Anrufer und Mailschreiber erst überwinden muss, also mit einem derartigen Inhalt

    Meinrad Agazin
    Magazin-Verlag, Oranienburg – Tarragona
    Postfach 31337
    11233 Hauptstadt

    Sekretariat: Tel.-Nr.: 030-pipapo-00
    e-Mail: secretary@domain.net

    wichtig: Nullen am Ende der Telefonnummer! Die signalisieren: Telefonzentrale, keine direkte Durchwahl. Zuviel gewählte Ziffern werden von vielen Telefonen ignoriert.

    Ebenso: Die Betonung dass sowohl Anrufe als auch Mails an ein Sekretariat und nicht die Person gehen. Das schreckt ab!

  9. Georg Kraus am 4. November 2008 # :

    Lee Iacocca, der legendäre Vertriebler, der zunächst für Ford an der Entwicklung des Mustang beteiligt war, später Chrysler sanierte, hatte eine Visitenkarte mit dem Firmenlogo und seinem Namen. Das war’s. Mehr wäre überflüssig gewesen.
    Das hat Stil. Wer sich das leistet, der hat es geschafft. Er setzt seine Duftmarke (genau stellt das Überreichen einer Visitenkarte in vulgo dar). Er hat es nicht nötig, mehr Informationen über sich preiszugeben. Wer ihn erreichen will, der wird wissen, wie. Weiß er es nicht, dann muß er es auch nicht wissen.

    Georg Kraus

  10. JanM am 4. November 2008 # :

    Wie wäre es mit dem Zusatz “Auftragsabwicklung:” vor Telefonnummer und/oder Email-Adresse?

  11. Georg Kraus am 4. November 2008 # :

    Ein ernstgemeinter Vorschlag:
    Da es sich um eine Geschäftskarte handelt, kann man doch das Wort “Sekretariat:” mit einbauen und dann die entsprechenden Kontaktdaten der Zentrale einsetzen.

  12. MZS am 4. November 2008 # :

    5€/min. ist nicht übel, löst aber das Mail-Problem nicht. Institutionelle Anrufer würden sich auch von Kosten nicht abschrecken lassen.

    Sekretariate schrecken leider nicht ab, und dann wird jemand anders gequält.

    “Auftragsabwicklung” geht in die richtige Richtung, aber das isses noch nicht. Der falsche Begriff kann zum Anrufen und Mailen ja geradezu ermuntern.

  13. Florian am 4. November 2008 # :

    Nichts einfacher als das! Ich würde die Karte in einer Frakturschrift setzen, dann trennt sich die Spreu automatisch vom Weizen.
    OK, mir fällt noch was Besseres ein …

  14. MZS am 4. November 2008 # :

    Frakturschrift ist doch heute nicht mehr abschreckend. Hatte vergangene Woche Kinderbesuch, zwei haben sich spontan für Fraktur entschieden für ihre Drucksachen. Zeige ich demnächst mal.

  15. JanM am 4. November 2008 # :

    Wie wär’s mit Morsecode? Oder (grafischer) Braille-Schrift? Für die Telefonnummer wäre auch eine etwas komplexere mathematische Formel denkbar.

  16. Tux2000 am 5. November 2008 # :

    Ein Wort: Geheimtinte ;-)

  17. FranzFa am 5. November 2008 # :

    “§ 238 Abs.1 S.2 StGB” irgendwie dezent in der Karte verstecken -höhö

  18. Walter am 5. November 2008 # :

    Ach, das Rumgezicke eines Journalisten. Auf Dicke Hose machen wollen “Ich bin der tolle Journalist von XYZ” aber dann keine Dienstboten haben, die das gemeine Volk am Telefon abwimmeln.

    Vielleicht sollte ihm sein Chef mal sagen, dass er ein Teil des Gehaltes auch dafür bekommt sich mit all den niederen Lebensformen abzugeben, der Preis dafür, wenn man in der Öffentlichkeit steht.

    Soll er halt ein Rätsel draufdrucken. Irgendwas mit dem er selbst überfordert wäre. Das würde wenigstens seinesgleichen fernhalten. Wenn es was mit Mathe wäre würde es sogar die Promis fernhalten.

  19. Dominik am 5. November 2008 # :

    Wie wäre es denn mit dem Zusatz der früher in den Telefonzellen stand:

    Fasse dich kurz!

  20. Robert am 5. November 2008 # :

    Wie wäre es mit:

    Max Muster

    Musterhausen

    In dringenden Fällen bitte Karte wenden und mit folgenden Daten Kontakt aufnehmen.

    (Rückseite)

    TelefonNummer:
    Mail

    Bei Notrufmissbrauch haftet der Verursacher!

  21. MZS am 5. November 2008 # :

    Vielen Dank für die Vorschläge!

    Unsichtbarer Druck und Morsealphabet — das gehört nicht auf eine koventionell wirkende Karte, siehe oben.

    Rumgezicke (Kommentar 18) — sei er Arzt, Bäcker oder Anwalt, jeder kennt die Herausforderung des Umgangs mit Menschen als Kunden. Sie sind verschieden. Sich darüber gelegentlich zu wundern und sich zu bemühen, auch Kunden zu dienen, die anders sind als man selbst, ist für alle angenehmer, als die Kundschaft in Schubkästen zu schubsen und gelangweilt seinen Job zu erledigen. Journalisten geschieht es häufig, daß man ihnen den Arm abreißen will, weil sie einem höflich die Hand geben.

    Ein Textzusatz ist vielleicht die beste Lösung, aber welcher? Er muß sympathisch klingen ohne abzuschrecken, albern darf er auch nicht sein, und eine Parole bellt zu sehr.

    Ich ahne: es gibt keine Lösung. Es ist wie überholen ohne einzuholen.

  22. Jeeves am 5. November 2008 # :

    Das mit dem abschreckenden bis neutralen “Sekretariat” hab’ ich auch unter meinen Dutzend e-mail-Adressen, die ich je nach Adressat verschieden verwende. (Auch in Weblog-Kommentaren nützlich)

  23. Jan Theofel am 5. November 2008 # :

    Ich persönlich würde hier auch die technische Lösung bevorzugen, also einen Anrufbeantworter bzw. einen Autoresponder. Auf diesen kann man ja jeweils auf alternative Kontaktdaten verweisen, die wirklich funktionieren. Getreu dem Motto: “… ist zur Zeit nicht zu erreichen. In dringenden Fällen erreichen Sie mich mobil unter …” So bleibt die Erreichbarkeit gewährleistet und dennoch ist eine zusätzliche Hürde vorhanden.

    Soll es die Karte alleine richten, halte ich es für schwierig. Da würde ich dann wie bereits vorgeschlagen die Telefon- und E-Mail-Adresse hinten/innen eindrucken und darüber relative klare Worte wie “Anfragen per Briefpost bevorzugt”. Das würde eine Hemmschwelle einbauen.

  24. Christian Lembrecht am 5. November 2008 # :

    Wohl zu lang, aber passend:

    ANREDEN. Personen, mit denen man nicht näher bekannt ist, namentlich aber vornehme Personen und Vorgesetzte, dürfen nicht ohne dringende Gründe auf der Straße angeredet werden; eventuell hat man sich unter der Angabe der Gründe zu entschuldigen. Im Restaurant, im Theater und im Konzertsaal und auf der Eisenbahn mag jeder den Nachbarn anreden. Erhält man eine einsilbige Antwort und zeigt der Angeredete, daß er zu einem Gespräch nicht geneigt ist, so hüte man sich, ihn mit der Fortsetzung der Konversation zu belästigen. Man fasse das aber nicht als Unhöflichkeit auf; oft ist man zu einer Unterhaltung nicht aufgelegt, oder man will seinen Gedanken nachhängen. Eine große Unart ist es, jemand in ein Gespräch zu verwickeln, wenn er in eine Beschäftigung vertieft ist, bei welcher eine Störung unwillkommen ist.”

    (aus ROR WOLF “Raoul Tranchirers vielseitiger großer Ratschläger für alle Fälle der Welt” , Schöffling 1999)

    Zu lang für eine einzelne Visitenkarte; man müsste wohl immer eine Ausgabe des wunderschönen Buches dazugeben. Damit wäre es um Anstand und Sitte nicht mehr so schlecht bestellt – außerdem erhielte Ror Wolf die ihm gebührende große Leserschaft.

  25. Matthias am 5. November 2008 # :

    Ich denke, daß die Aufgabe tatsächlich unlösbar ist: Wer nicht kommunizieren will, soll auch keine Adresse, Mailadresse, Telefonnummer etc. besitzen, geschweige denn auf einer Visitenkarte angeben.
    Das Anliegen Ihres Kunden erscheint mir zudem recht merkwürdig: Email löst ja viele der Probleme der direkten Kommunikation: Die Methode ist schnell, zwingt aber gerade nicht zu sofortiger Antwort.
    Daher würde ich ihm empfehlen, einfach klar zu artikulieren, wie er kommunizieren will. Konkreter Vorschlag: – Vorderseite der Karte mit Name, Firma etc. – Auf der Rückseite: Die Postadresse, darunter in blasser Schrift Mailadresse und Telefonnummer, sowie ein Text wie “Ich bevorzuge eine Kontaktaufnahme per Post. Auf Emails und Anrufe reagiere ich nur ungern und womöglich verzögert.”
    (Vgl. übrigens die Kommunikations-Sitten eines typographie-affinen Exzentrikers, Donald Knuth, der als Informatik-Professor 1990 seine Emailadresse abgeschafft hat: Link)

  26. Paul Knecht am 5. November 2008 # :

    Mit Farben drucken die erst nach Aktion sichtbar werden.

    Es gab mal: http://www.dezeen.com/2007/11/13/well-done-a-food-company-annual-report-that-has-to-be-cooked-first/
    oder: http://magculture.com/blog/?p=2009#more-2009

    oder einfach nur Nachtleuchtfarbe und der Hintergrund gelb wie hier: http://pknecht.de/night.html (will Geld für die Idee :-) ).

    Siebdrucken kannst du ja sicher auch :-)

    Oder einfach ein so dünnes Papier dass man es ganz vorsichtig anfasst, das könnte sich dann auch auf die Bereitwilligkeit die Karte nutzen zu wollen übertragen.

  27. Matthias am 5. November 2008 # :

    Nach weiterem Überlegen eine zweite Idee:
    Adresse und Telefonnummer, danach “don’t call us, we call you”.
    Klingt immer noch etwas überheblich, aber das läßt sich bei diesem Vorhaben wohl nicht vermeiden.

  28. Thomas Tigges am 5. November 2008 # :

    Etwa sowas?

    Reden ist silber …
    Tel: 000 00000000
    Mobil: 0000 0000000

    Nur für den Fall, daß …
    Tel: Mobil: E-Mail:

    Si tacuisses geht wohl nicht ;-)

  29. Georg Kraus am 5. November 2008 # :

    Ich kann den Mann sehr gut verstehen.
    Und ich glaube, ich hab’s jetzt.
    — Er muß also aus beruflichen Gründen seine Kontaktdaten auf der Visitenkarte zeigen.
    — Im Grunde genommen wünscht er aber keine Kontaktaufnahme durch denjenigen, dem er seine Visitenkarte gibt.

    Lösung:
    Ein kleiner höflicher Satz unter den Kontaktdaten:
    „Bitte hinterlassen Sie Ihre Kontaktdaten, ich melde mich bei Ihnen, sobald ich kann.”
    Alternativ:
    „Ich melde mich gern — darf ich Ihre Kontaktdaten haben?”

    Einen Mann, der mir eine solche Visitenkarte übergibt, würde ich niemals als Erster kontaktieren.

    Georg Kraus

  30. mischa gerloff am 5. November 2008 # :

    Hmm, ich bin Intensivnutzer des AB, hebe selten ab, bevor ich nicht weiß, wer es ist. Wenn das dem Kunden nicht genügt: Wie wäre es mit der Tel.-Nr. einer Tel.-Auskunft? Dann können die Anrufenden sich das vorher noch überlegen.

    Erinnert mich an den kürzlich gestorbenen US-Dozenten Randy Pausch, der auf seiner Hochzeitsreise auf Wunsch seines Arbeitgebers erreichbar sein sollte. Also sprach er auf seine Mobilbox: “Meine Schwiegereltern heißen XY und wohnen in Z-Town. Damit sollten Sie in der Lage sein, deren Tel.-Nr. herauszubekommen. Und wenn Sie dann meine Schwiegereltern von der Wichtigkeit Ihres Anrufes überzeugen, bekommen Sie meine aktuelle Nummer.”

    Naja. Ich denke, mit einer Runde Selbstdisziplin (AB-Abhörzeiten und Tel.-Stunden) sowie einem leistungsfähigen AB fährt der Kunde sicher besser.

  31. sven am 6. November 2008 # :

    Muster GmbH & Co. KG in Insolvenz
    Postfach 4567
    74528 Bielefeld

    Tel/Fax: 0800 74 57 45 18 und: +584 (0)45 72 24 12 78
    E-Mail: no_reply@muster.com

  32. Sven am 6. November 2008 # :

    Ich muss mich manchen meiner Vorredner anschließen: Ein Journalist, dessen (es sei denn, er ist ein ganz spezielles Exemplar seiner Berufsgattung) Profession zu einem guten Teil darin besteht, andere und zumeist fremde Leute anzurufen und sie manchmal auch zu belästigen (hartnäckig und lästig sein gehört zum Handwerkszeug), macht sich in meinen Augen lächerlich mit einem solchen mimosenhaften Ansinnen. Eine Karte mit dem wie auch immer gearteten Hinweis “Ach, ruf mich bloß nicht an”, fände ich doch sehr affig. Zudem, ich hätte den Eindruck: Der Mann beherrscht seine Arbeitsmittel (Telefon oder E-Mail) wohl nur amateurhaft. Dann bitte keine Karte überreichen. Oder eine leere Karte, damit Alter dem übergroßen Ego seine Kontaktdaten aufschreiben kann. Vor Ehrfurcht in den Staub sinken, das würde ich aber nicht.

  33. wivo am 6. November 2008 # :

    Ein gestaffeltes System? Mehrere Karten mit unterschiedlich vielen Infos – von Postanschrift bis privater Nummer -, die je nach eigenem Interesse weitergereicht werden?

  34. Usul am 6. November 2008 # :

    Ein Gedanke fällt mir noch ein: Man könnte eigentlich komplett auf Email-Adresse und Telefonnummer verzichten, sondern gibt einfach eine Webadresse an, wo man alles weiter finden wird. So nach dem Motto “Kontaktdaten unter www.beispiel.de”. Will man dann erstmal Kontakt aufnehmen, braucht man einen Internetanschluß (heutzutage lösbares Problem, können ja schon Handys), dann muss man die Adresse abtippen (hier werden die ersten Spontananrufer schon abgewimmelt), dann gibt es dort die Telefonnummer und Email-Adresse zu finden – aber als Bild, nicht als Text. Also muss man diese Daten auch wieder abtippen, und wer das so durchzieht, der meint es wirklich ernst.

  35. Matthias am 6. November 2008 # :

    Und noch ein Versuch: Hier eine Idee für die Rückseite einer Visitenkarte, hoffentlich klappt das mit dem Bilder-einbinden:

    (Das ist natürlich nur eine Skizze, vermutlich fänden sich weitaus schönere Piktogramme etc.)
    Auf der Vorderseite müßte dann noch ein Hinweis wie “Vor Kontaktaufnahme Rückseite beachten!” stehen.

  36. MZS am 6. November 2008 # :

    Link zum Bild

  37. MZS am 6. November 2008 # :

    Georg Kraus hat den Punkt getroffen:

    — Er muß also aus beruflichen Gründen seine Kontaktdaten auf der Visitenkarte zeigen.
    — Im Grunde genommen wünscht er aber keine Kontaktaufnahme durch denjenigen, dem er seine Visitenkarte gibt.

    Jedenfalls nicht von jedem. Die vorgeschlagenen Lösungen, für die ich herzlich danke, überzeugen mich nicht. Was ich mir vorstellen könnte, wäre eine Karte mit viel Text, die eine lustige Geschichte erzählt und darin die Daten unterbringt und somit niemanden verprellt, aber eben doch alle Zwecke erfüllt: nur erwünschte Anrufe und E-Mails. Also eine Karte mit Satz aus einem Schriftgrad, eventuell zweifarbig oder mit Kursiver.

    Ich setze mal ein Foto oben unter den Haupttext, hier in die Kommentare lassen sich keine Bilder einfügen.

    Ich finde die Kartenidee recht lustig, ich meine, so etwas schon mal gesehen zu haben.

  38. Dmitri am 7. November 2008 # :

    Ich finde die Idee mit dem Stalking-Paragraphen eigentlich sehr elegant, das wirkt allerdings nur bei Menschen mit intaktem Feingefühl, mithin: selten.

  39. MZS am 7. November 2008 # :

    Ich finde die Idee weniger elegant. Ich würde eine Visitenkarte, die mich auffordert, im Strafgesetzbuch einen den meisten Menschen unbekannten Straftatbestand nachzulesen, beleidigt wegwerfen. Mit Feingefühl hat das nichts zu tun, eher mit einem Vorschlaghammer. Find ich. Und so weit sollte es mit dem Abhalten von Kontakaufnahme doch nicht gehen.

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