Einladung mit Kavalier · 13. September 2012
Weil es jemanden nach einer Einladungskarte als innen unbedruckte Klappkarte verlangte und mir schien, ein solches Modell komplettierte die Offerte der Druckerey an Waren des akzidentiellen Bedarfs, habe ich eine solche gedruckt. Zu sehen ist hier die Schrift Kavalier, verziert mit zwei Meister-Ornamenten von Herbert Thannhaeuser.
Kavalier. Schriftguß: Hermann Berthold AG, Berlin, Erstguß: 1910, Entwurf: Hermann Zehnpfundt.
Erhältlich ist die Karte im Online-Shop der Druckerei. Gedruckt auf Crown Mill Pure Cotton von Pelletier, Brüssel, versehen mit einem bordeaux seidengefütterten Kuvert.
— Martin Z. Schröder
Karte zur Genesung · 29. Juli 2012
Eine solche Karte habe ich kürzlich benötigt und fand vorwiegend Angebote, die mir meiner eigenen Genesung wenig förderlich erschienen wären, falls ich zu genesen hätte, und die ich deshalb auch nicht versenden wollte. Als habe man es mit Analphabeten oder Halbgebildeten zu tun und könne ich keinen Gruß formulieren. Mehr als das sollte es ja gar nicht sein, und auf Redewendungen in Schriftform kann man doch gut verzichten. Wenn man lange Botschaften übermitteln möchte, wird ein Brief geschrieben oder telefoniert.
Also ein hübsches Kärtchen, das sich einem Blumenbund oder einer Süßwarensendung beifügen läßt, das aber ebenso allein hübsch aussieht und ausgesucht wirkt. Schrift: Compliment von Helmut Matheis, Erstguß 1965 in der Schriftgießerei Ludwig & Mayer in Frankfurt am Main. Schmuck: Meister-Ornamente von Herbert Thannhaeuser.
Der Farbschnitt hat an der einzelnen Karte eine schöne Wirkung, nur läßt er sich schwer fotografieren. Die Karte ist wie alle anderen im Online-Shop der Werkstatt im Angebot: LetterpressBerlin.com Natürlich wird sie mit einem gefütterten Kuvert geliefert.
— Martin Z. Schröder
Mit Erler-Versalien gratulieren · 11. Mai 2010
Weil die erste Geburtstagskarte ausverkauft ist, habe ich eine neue gedruckt. Und weil ich lieber etwas neues mache als für eine Nachauflage die Druckform nachbauen, ist es nun eine Klappkarte im Hochformat, geschlossen DIN A6 (105 × 148 mm), zweifarbig gedruckt in dunkelrot und dunkelgrün.
Die Karte wurde mit einem ultramarinblauen Farbschnitt veredelt.
Die Erler-Versalien sind von der Schriftgießerei Typoart in Dresden im Jahr 1953 gegossen worden nach Entwürfen von Herbert Thannhaeuser, der auch die auf dieser Karte gedruckten Meister-Ornamente gezeichnet hat.
Für den Schmuck habe ich Stunde um Stunde gebraucht. Ich habe nicht viel Erfahrung mit dem Einsatz von Schmuck, und wie ein Anfänger tat ich anfangs von allem zu viel dazu. Der Rahmen war ungekonnt überladen durch zu viele verschiedene Ornamente und hatte oben und unten noch Aufbauten. Erst habe ich nach jedem Abzug noch Dinge hinzugefügt, statt wegzunehmen, bis mir der Gedanke kam, daß Schmuck ja wie Schrift behandelt werden kann: Wenige Schriften, wenige Größen, wenige Schnitte, wenig von allem. Das war ein interessanter Unterricht, denn anfänglich war die Reduzierung ergebnislos. Erst als ich entschlossen alle Blümchen bis auf eines entfernte und alle floralen Teile bis auf die Eckstücken und alle abweichenden Ornamente bis auf zwei Mittelstücke in den seitlichen Rahmenlinien, war der Rahmen gut. Auch unten wurde die Zahl der verschiedenen Ornamente reduziert, jetzt sind es nur noch drei. Nun weiß ich also auch ein bißchen mehr über das Ornament. Reichhaltigkeit richtig zu erzeugen, muß ich bei Gelegenheit noch lernen. In meiner Ausbildung war Schmuck übrigens gar kein Thema, abgesehen von einer Linie hier und da. Immerhin. Eine Berufsausbildung zum Schriftsetzer in nur 18 Monaten reicht an keinem Ende. Klassizistischer Schmuck ist ja eine ganz andere Welt als der renaissanceartige Schmuck auf dieser Karte. Und die Elementare Typografie der Moderne hatte wieder ganz andere ornamentale Bilder.
Lieferung und Preis: Im Online-Shop der Druckerey LetterpressBerlin erhältlich.
— Martin Z. Schröder
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