Schiefe Formen · 1. September 2012

Für alles mögliche gibt es Tutorien im Internet. Ausführliche Erläuterungen und Anweisungen in Wort und Bild. Aber wie man einen schiefen Satz in den Schließrahmen baut, das steht nicht im Internet. Mir hat es auch nie jemand beigebracht. Stattdessen fragten mich Buchdrucker mit Meisterbrief, wie ich das wohl gemacht hätte. Wie haben denn die Dadaisten ihre schiefen Seiten gedruckt? Das wüßte ich gern.

Für das in der Mache befindliche Buch von Max Goldt sind zwei Kolumnen aus Maschinensatz schräg zu stellen. Auf diesem Foto sieht man meine Improvisation. Die Form muß so fest sein, daß auch bei 2000 Druck die Erschütterungen der Maschine an der Druckform nichts lockern. Es wäre katastrophal, wenn während des Druckens der Satz in die Maschine kippte.

Hier ist (unscharf) der erste Abzug zu sehen. Es handelt sich um zwei Postkartentexte. Bevor ich die Textform drucke, wird ein farbiger Fond vorgedruckt.

Dieser wird aus Messinglinien zusammengesetzt. Das ergibt eine schön gestreifte Fläche. Um eine geschlossene Fläche zu bekommen, könnte man diese Linien mit Tesafilm überkleben, aber der Reiz der unruhigen Form ist in meinen Augen größer.

Um die Farben auszuwählen, wird der Farbfächer herangezogen. Auch ein schöner Anblick, nicht wahr?

Gedruckt wird hier die einzige echte Doppelseite des Büchleins, die also nicht aus zwei Seiten beim Binden entsteht, sondern in der Mitte des Büchleins liegt und durch die der Faden der Fadenknotenheftung geführt werden wird.

— Martin Z. Schröder

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Weitere Seiten für die Goldtsche Cordbettwäsche · 29. Juni 2012

Mein Kollege Thomas Kersting, der den Linotype-Maschinensatz für das neue Buch von Max Goldt übernommen hat, sandte mir ein paar Bilder seiner Maschine. Die alte Dame sieht auch mit 88 Jahren noch so aus, als sei sie in ihren besten Jahren.

Der Platz des Setzers. Jeder Buchstabe hat seine eigene Taste, sowohl kleine als auch große und all die Satzzeichen. Und rechts neben der Tastatur in die Fächer legt der Setzer die Matrizen von Sonderzeichen, die er per Hand einfügt.

Auf dem linken Bild ist der Greifarm für die abzulegenden Matrizen oben am Magazineingang, beim rechten unten, um sich die ausgegossenen Matrizen zur Wiederverwendung zu holen.

Das Typenschild der 1924 erbauten Maschine. Damals hat man nicht ge-, sondern erbaut.

Zur Druckerey kam mittlerweile der Karton für die beiden Umschläge der Englischen Broschur. Für den 4. Teil der Reihe kommt erstmals kein Metallic-Karton zum Einsatz, sondern zwei geprägte Kartone.

Dieses Bild zeigt den größten Teil des Papiers für die gesamte Ausgabe. Die erste Hälfte des obenauf liegenden Inhaltspapiers ist schon zugeschnitten.

Fedrigoni ist ein italienischer Feinpapierhersteller, der in Deutschland ein Lager und einige Handelsvertretungen betreibt. In einigen Städten unterhält das Haus auch sogenannte Showrooms, in denen man sich Papiere und Anwendungen ansehen kann.

125,9 unhandliche Kilogramm, die einmal umgelagert wurden. Drucker brauchen starke Arme.

Was sich unter der Verpackung verbirgt, zeige ich nach dem Auspacken, im Spätsommer vielleicht, wenn ich mit dem Inhalt weiter gut vorankomme.

Dieses Bild zeigt, wie der Monotype-Satz aus dem Hamburger Museum der Arbeit für die Druckform bearbeitet wird. Die Zeilen werden mit seitlichen Anschlägen auf die Breite der Kolumne gebracht und durchschossen. Durchschuß nennen wir den Zeilenzwischenraum.

Aus dem Handsatz kommt die Überschrift dazu. Gesetzt aus der schmalen halbfetten Zeitungsgrotesk aus der Bauerschen Gießerei, erstmals anno 1912 gegossen.

Dazu aus der Steilen Futura von Paul Renner eine Zwischenüberschrift.

So sieht die fertig eingerichtete Doppelseite aus. Auf der rechten Seite Handsatz aus Futura.

Ein erster Abzug mit Zeitungsgrotesk, Steiler Futura und Baskerville aus Monotype.

Die Zeitungsgrotesk sieht man heute sonst gar nicht mehr.

Die kursive Baskerville im Monotype-Bleisatz.

Auf diesem Bild ist der nächste Druckbogen zu sehen. Links das Smartphone mit Text, der aber farbig eingedruckt wird und deshalb vor dem Drucken wieder entfernt wird aus der schwarzen Druckform.

Hier die später im fertigen Buch nebeneinanderstehenden Seiten. Die Texte mache ich auf den Fotos unleserlich, sie werden nur in gedruckter Form veröffentlicht.

Schreibmaschinenschrift aus Linotype-Satz.

Hier die Maschinensatzzeilen dazu.

Das Smartphone bekommt natürlich auch einen Schalter.

Smartphones zeigen bunte Bildschirme. Im Buchdruck auf dem Heidelberger Tiegel wird jede Farbe in einem eigenen Druckgang hinzugefügt. Nach Schwarz kam ein bläuliches Rot hinzu.

Insgesamt werden es vier Knöpfe. Dazu der Text in eigener Farbe. Fünf Druckgänge für eine Seite. Die Maschine läuft mit gemächlichen 1200 Druck pro Stunde. Auflage: 2000. Allein für diese Seite wird die Maschine also etwa sieben Stunden drucken. Deshalb dauert die Produktion so lange, denn es wird noch mehr mehrfarbige Seiten geben.

Hier ist der 1952 gebaute Original Heidelberger im vollen Schwung zu sehen.

Richtig alleinlassen kann ich die Maschine nicht. Man hört ihr beständig zu, um die Warnung durch auffällige Geräusche zu bemerken. Immer mal wieder wird der Farbauftrag geprüft, und der Stapel darf nicht zu hoch werden, damit die zuunterst liegenden Rückseiten nicht die Farbe vom frischen Druck auf ihre Rückseite abziehen.

Baskerville mager und kursiv, darunter die dreiviertelfette Futura.

Das ist das Interview mit der sonderbaren Mutter, rechts unten wird in Farbe ein weiterer Text eingefügt.

Das wird die Anzeige, noch unbearbeiteter Monotype-Satz aus Hamburg.

Dies war die Arbeit von zwei Tagen. Mehr als zwei Druckgänge am Tag schaffe ich nicht, und etwa 60 bis 70 sind geplant. Es ist furchtbar viel Arbeit, und ein enorm großes Vergnügen. Zwischendurch gibt es immer wieder Gelächter, denn die Texte von Max Goldt sind wieder sehr komisch.

— Martin Z. Schröder

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Linotype-Satz auf einer 88jährigen Setzmaschine · 25. Juni 2012

Das Paket von Thomas Kersting aus Niederkassel am Rhein bedurfte ausgiebiger Polsterung, …

… denn es befand sich darin Zeilengußmaschinensatz, hergestellt auf einer 1924 unter der Fabriknummer 7585 gebauten Linotype-Setzmaschine Modell Nr. 5 n.K. (neue Konstruktion) von der Berliner Maschinenbau-Actien-Gesellschaft, vormals L. Schwarzkopff, Alleinverkauf durch die Mergenthaler Setzmaschinenfabrik Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Berlin, Chausseestraße 23.

Line of types. Mehr zur Maschine findet man auf ihrer Wikipedia-Seite, deutlich ausführlicher und besser bebildert auf der englischen Wikipedia-Seite. Auch das Deutsche Museum in München bietet Informationen. Und Filmschnipsel gibt’s hier.

Die Linotype gibt ganze Zeilen aus, es ist eine Zeilengußmaschine, und im Werksatz, also dem Satz langer Texte, war sie lange unentbehrlich. Bis 1976 wurden in Berlin über 24.000 Setzmaschinen gebaut, schreibt mir mein Kollege, der mir diese Kolumnen schickte.

Für mich war es ein rührender Augenblick, diesen Satz auf der Schließplatte zu haben, denn ich habe seit meiner Lehrzeit um 1984 herum keinen Maschinensatz mehr verarbeitet. Damals habe ich Buch- und Zeitungsseiten justiert, also auf die richtige Höhe gebracht und konische Zeilen ausgelichen, mit Überschriften aus Handsatz versehen, für die Zeitung Spaltenlinien aus Blei auf die Spaltenlänge gehackt und eingebaut und danach im Drucksaal Korrekturen in den Maschinen ausgeführt.

Ich habe diese Arbeit als Metteur sehr gern gemacht. Bei dem Buch, das ich hier produziere, geht es allerdings nicht um Geschwindigkeit, und jede Seite bekommt ja ein eigenes Gesicht. Der Maschinensatz wird in einen Entwurf eingearbeitet, es ist nicht nur eine glatte Kolumne.

Also hier ein paar Bilder von gegossenen Zeilen.

Am Fuß sieht man die Gußqualität. Würden hier große Löcher zu sehen sein, wäre der Satz porös, etwa weil das flüssige Blei zu heiß war und Blasen schlug, und könnten während des Druckens Teile wegbrechen. Dieser hier sieht sehr gut aus. Gruß und Dank, lieber Kollege!

Für den Metteur ein schönes Bild.

Aus einigen Zeilen habe ich ein Smartphone gebaut. Der Setzer hat bei der Arbeit vor allem die druckenden Teile vor Augen, so recht vorstellbar ist es mit dem Foto vom Satz wohl nicht, wie die Buchseite gedruckt aussieht. Na, das wird hier bald zu sehen sein.

Auf dem Bildschirm von Smartphones stehen wohl unten Symbole für Funktionen oder Programme. Ich verwende ein ganz einfaches Taschentelefon und kenne mich mit diesen kleinen Computern nicht aus. Im Bleisatz verwende ich zur Darstellung dieser Symbole Schmuckzeichen.

— Martin Z. Schröder

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Beinahe unterwürfig · 19. November 2007

Auch heute eingangs ein Hinweis: Dem Text Eine Klingelleiste ins Mittelalter vom 4. November hat mein Bleisatz-Lieferant einen lesenswerten Kommentar angefügt. Ich empfehle den Blog-Abonnenten, auch die Kommentare zu abonnieren.

Manchmal kommen Besucher in meine Offizin und fragen gezielt:

Haben Sie die Times? Haben Sie die Arial? Haben Sie eine venezianische Antiqua mit einer deutlich geschwänzten Majuskel R?

Könnt ich sagen: Nein, nein, nein! Aber ein Dienstleister quält sich, wenn er dieses Wort sagen soll. Also erkläre ich, vielleicht etwas umständlich, wie so eine Bleisetzerei funktioniert:

Schauen Sie, diese Regale dort tragen die Setzkästen. Kommen Sie ruhig näher, nur bitte nichts anfassen ohne zu fragen, man kann hier viel unbeabsichtigt einreißen. Also in so einem Setzkasten liegt eine Schrift. Wenn ich eine Schrift sage, meine ich hier: Eine bestimmte Schrift in einem bestimmten Schnitt in einem bestimmten Grad. Also hier beispielsweise Garamond (in der Klassifikation von Schriften nennt man sie nach ihrer Herkunft französische Renaissance-Antiqua) mager (im Unterschied zu fett) in Korpus (das ist der Name für den Schriftgrad von 10 Punkt). Und in diesem Regal sind ungefähr 15 Setzkästen. Darin liegt dieselbe Schrift in anderen Größen: Garamond mager Petit (8p), Garamond mager Cicero (12p) usw. Und in einem weiteren Schnitt, dem kursiven.

Garamond in halbfett und fett habe ich nicht, weil es in der Renaissance keine fetten Schriften gab und ich die später in fett geschnittenen Typen dieser Klasse nicht für gelungen halte.

Hier stehen zwei Regale, darin liegt nur Walbaum. In mager, kursiv und halbfett in diversen Größen. Es gibt Schriften, die haben deutlich mehr Schnitte. Beispielsweise die Futura. Ich habe nur einige Schnitte in ausgewählten Größen: schmalmager, mager, Buch, schmalhalbfett, dreiviertelfett. Halbfett und Fett und die breiten Schnitte fehlen bislang. Dafür sind zwei Raritäten vorhanden: die Steile Futura und die lichten Versalien.

Sie sehen also, wieviel Platz ich für eine Schrift benötige. Dazu hindert auch der Preis an uneingeschränkter Beschaffung. Bleischriften kauft man nach Gewicht. Ein Kilo Neuschrift kostet knapp 100 Euro. In einem Setzkasten können bis zu 15 Kilo Schrift liegen. In einem Regal können bis zu 15 Setzkästen stecken mit liegender Schrift und 15 weitere sogenannte Steckschriftkästen (für größere Grade), die schwerer sind, deren Inhalt aber einen geringeren Kilopreis hat.

Während ich so spreche, rechnen meine wirtschaftskundigen Besucher im Kopf mit und erkundigen sich, wie lange eine solche Schrift denn hält. Darauf kann ich wenig erwidern, denn es kommt auf den Gebrauch an und wie man mit der Schrift umgeht. Man kann sie sicherlich einige Jahrzehnte gut einsetzen.

Jetzt geht den Besuchern auf, wie wenig großen Reichtum an Schriften sie hier vorfinden. Aber bedeutet das auch Armut in den Entwürfen?

Im Frühjahr 2006 schwärmte das Fachmagazin „Publishing Praxis“ nach Besichtigung meiner Arbeiten: „Und wenn man die Entwurfsvielfalt sieht, mag man wirklich kaum glauben, dass hier niemand mit der »Gold-Edition« von Linotype zugange war.“

Einschub 1: Die Gold-Edition der Foundry (engl. Gießerei) Linotype enthält knapp 4000 Schriften und kostet etwas mehr als 7000 Euro.

Einschub 2: Der 1854 in Hachtel (Württemberg) geborene Uhrmacher Ottmar Mergenthaler erfand in Amerika die erste Setzmaschine, die 1886 fertig war. 1890 wurde die „Mergenthaler Linotype Company“ in New York gegründet. Heute vertreibt die Firma digitale Schriften.

Weiter im Text: Ich erkläre meinen an der Schriftenvielfalt berechtigt zweifelnden Besuchern, daß ich aus jeder von mir für wichtig gehaltenen Stilepoche eine der schönsten Schriften im Bestand habe und darüber hinaus einige Zierschriften, beispielsweise Federzug- und Pinselschreibschriften. Der Eindruck der typografischen Vielfalt wird durch im wesentlichen fünf Schriften hergestellt, gelegentlich ergänzt durch zwei bis drei weitere und selten ergänzt durch einen Bestand von über 20 Ausnahmeschriften, dazu durch Druckfarben und Papiere. Entscheidend wirkt die Typographie, der Entwurf, also das Format einer Drucksache und die Stellung und der Satz des Textes darauf. Nicht mehr als das tägliche Brot des Schriftsetzers.

Und dann könnte ich noch darauf hinweisen, daß jede Schrift aus zwei Alphabeten besteht, den großen und den kleinen Buchstaben (Versalien & Gemeine oder Majuskeln & Minuskeln). Und daß die Schriftgröße als wichtiges Merkmal der Unterscheidung von Inhalten dient. Die Entscheidung für die Schrift Garamond mager enthält also noch Differenzierungen in die beiden Alphabete sowie die Größe. So entwickeln sich, schaut man genau hin, aus gering scheinenden Mitteln umfangreiche Möglichkeiten für den Entwurf einer Drucksache. Und gerade die Beschränkung auf wenige Schriften übt die sparsame, effiziente Differenzierung.

Zugleich entsteht ein enges Verhältnis des Typografen zu seinen Schriften. Nach meiner Erfahrung benötige ich etwa zwei Jahre, um mich mit einer neuen Schrift vertraut zu machen. Nicht jeder Auftrag bringt alle Eigenheiten einer Schrift ans Licht. Wenn man beispielsweise erst nach drei Jahren einmal den Ortsamen Wegfurt in kursiver Schrift setzt, wird man auch erst dann sehen, wie sich die Unterlängen des g und des f zueinander verhalten. Da kann nämlich eine unschöne Lücke entstehen durch Kollision der Unterlängen, die in entgegengesetzte Richtungen aufeinander treffen. Kommt dann mal ein Herr in die Werkstatt, der seinen Namen Siegfried aus kursiver Garamond wünscht, kann man ihn gleich richtig beraten, ihm eine andere Schrift empfehlen oder zeigen, wie der Name in Versalien aussieht.

Während sich ein enges Verhältnis zwischen Schriftsetzer und Schrift bildet, werden nicht nur die Schwächen einer Schrift deutlich, auch ihre Schönheit vermittelt sich oft erst allmählich. Schrift ist zwar auch an sich schön, ein einzelner Buchstabe kann für sich allein dem Kundigen das Wasser der Rührung in die Augen treiben. Seit ich bei Axel Bertram gelesen habe, daß die geraden Linien in der Didot leicht durchgebogen sind, nur um noch gerader zu erscheinen, schaue ich auch einzelne Buchstaben genauer an.

Aber wirklich erhebend ist für mich eine Drucksache wie das Zertifikat, das ich einmal für einen Berliner Geigenbaumeister gedruckt habe. Der Mann baut Geigen nach traditionellen italienischen Vorbildern und wollte diesen Instrumenten, an denen er sehr lange arbeitet, auch Urkunden beifügen, in denen ihre Eigenheiten genau beschrieben werden. Ich hatte also ein Formular zu entwerfen und zu drucken, das den Charakter der Instrumente unterstreicht. Ich habe diesen Vordruck aus der Walbaum gesetzt, die zwar eine deutsche Type ist, aber als solche doch die Antwort auf die italienische Bodoni, und zwar eine der schönsten und zudem leichter lesbar. Dazu sparsam zeitgenössischer Zierrat im Federzug-Duktus aus der Zeit um 1800. Gute Typographie hat hier absolut dienende Funktion. Der Typograf muß fast unterwürfig denken: Wie kommt der Inhalt zum Tragen, der Zweck des Unternehmens, und wie bringe ich die Schriftkunst am angenehmsten zur Geltung, so daß der Unkundige sie nicht als aufdringlich bemerkt und der Kenner ihrem visuellen Piano mit Vergnügen folgen kann. Seit dieser Drucksache zähle ich die Walbaum, die eine mitunter störrische Schrift ist, zu meinen Lieblingen. Ich werde in den nächsten Tagen eine Arbeit zeigen, in der ich sie eingesetzt habe.

Und dann war es ja (jetzt muß ich noch einen Absatz verplaudern) ein Vergnügen, die Herren Geigenbaumeister und Bogenbaumeister in der Werkstatt zu haben. Als wir drei da so standen, alle noch nicht alt und in den besten Jahren des Handwerkens und Wirkens, jeder an seiner Stelle in seinem Fach, da beschlich mich eine Ahnung davon, was das Handwerk einmal für eine herrliche Macht gewesen sein muß, und zwar nicht in Hinsicht auf Zünfte und Kammern, ich habe für solche Verwaltungseinheiten nichts übrig, sondern durch das Gefühl von Könnerschaft, das man teilt, jeder als ein Berufener in seinem Beruf: Es ist die Macht über sich selbst, die freiwillige Unterordnung unter ein Handwerk, das man so lange ausübt, dessen Gesetzen man sich unterwirft bis man beginnt es zu beherrschen und seine Kraft und Herrlichkeit als Diener einer Tradition zu verwalten und zu entwickeln. Bevor mich jetzt ein Herzkasper beherrscht, verwickelt und entwaltet und ich pathetisch dahinscheide, scheide ich für heute von den Tasten.

— Martin Z. Schröder

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