Klassisch hampeln · 16. Juli 2014
Immer wieder wurde ich in den letzten Jahren gefragt, ob es für das schöne klassische Schaukelpferd, das Frank Ortmann für meine Werkstatt gezeichnet hatte, noch eine Alternative gebe. Fürs zweite Kind als Geburtsanzeige. Als Weihnachtskarte. Ich erzählte Astrid Lange davon, eine Berliner Künstlerin, die neben ihrer Kunst auch schöne Gebrauchsgrafik anfertigt, zum Beispiel filigrane Adventskalender in Postkartengröße. Der Hampelmann, den sie mir bald darauf in die Werkstatt mitbrachte, hat mich mit seinem einnehmenden Wesen sogleich zu seiner Vervielfältigung schreiten lassen. Wie das Schaukelpferd ist der Hampelmann ein altes Spielzeug, dem man immer wieder ein neues Gewand geben kann, und er erwarb sich in den letzten Jahrzehnten auch als Pate für andere sich durch Zug mechanisch bewegende Wesen Verdienste. Nun gibt es ihn also mit violinösem Leib und roter Zipfelmütze auf einer Klappkarte. Zu adoptieren im Online-Shop der Werkstatt in der Rubrik Baby.
Ausgeliefert wird der Gute mit einem rot gefütterten Kuvert aus Baumwollpapier. Das Impressum auf der Rückseite der Klappkarte ist aus der Garamond in Blei gesetzt.
Fast schon wieder ausverkauft weil nur in kleiner Auflage gedruckt sind diese kleinen Umzugskarten, die neben der neuen Anschrift nur noch Platz für einen kurzen Gruß bieten. Post aus Papier ohne erheblichen Schreibaufwand also, für den man in der Umzugszeit ohnehin wenig Zeit aufbringen will.
Die 1937 erstmals gegossene Schrift »Diamant« wurde von Johannes Lehmann für die »Schriftguß AG« in Dresden gezeichnet.
Dazu habe ich Meister-Ornamente gesetzt. Die Karte mit Kuvert kann man im Online-Shop in der neuen Rubrik Umzug erwerben. Wünschen Sie sich weitere neue Abteilungen im Online-Shop? Wenn Sie von neuen Drucksachen süß oder auch edelbitter träumen, bitte lassen Sie es mich wissen.
— Martin Z. Schröder