Abwechslung · 8. Juni 2009
Die Wünsche, die von meinen Kunden an meine Werkstatt herangetragen werden, sind vielfältiger geworden. Und der Service kennt kaum Grenzen, denn es macht Spaß, das Unmögliche möglich zu machen.
Ob es die nächtens fertig gemachte Verlobungsanzeige ist, die am nächsten Morgen, gerade trocken, auf dem Weg zum Flughafen abgeholt wurde, um nach Übersee geschafft zu werden.
Ob ich ein ursprünglich für den Bleisatz entworfenes Design digital für eine Oldtimer-Beschriftung umsetze und Entwürfe fertige mit Vorschlägen, wo das Auto “bedruckt” werden soll. (Ich hoffe, eines Tages davon Fotos zeigen zu dürfen, denn die Autos fahren schließlich öffentlich herum.)
Oder ob eine typografische Innenausstattung für ein Buch zu machen ist, die alles mögliche sein darf unter der Bedingung: Mach’s klassisch. (Bilder davon folgen gewiß.)
Eine Exlibris-Besprechung am Sonntagnachmittag, damit bis Mittwoch gedruckt werden kann, weil die Sache am Donnerstag nach Österreich geflogen wird? Wird gemacht.
25 Mappen sind mit einer Prägung zu versehen, zum Einrichten der Maschine drei Bogen aus dem Material der Mappe. Keine darf mißlingen. Geht das? (Bei jedem Abzug hielt ich den Atem an, ich hab mit Handschuhen gearbeitet — und es hat geklappt.)
Der Wechsel zwischen Typografie, Gebrauchsgrafik, Bleisatz und Maschinenarbeit macht den Aufenthalt in der Werkstatt zum Vergnügen. Die Mitteilungen darüber können ja leider nicht detailliert gemacht werden, denn Diskretion wird vom Drucker erwartet.
Und bei all dem geht die Buchproduktion meines Schülers auch noch voran. Ich habe nun das Impressum gesetzt und gedruckt, jetzt fehlt nur noch der Innentitel, dann ist der Innenteil fertig. Umschlag, Bindung, Beschnitt. Ich hoffe, Dale hält durch. Es ist schon ein ordentliches Stück Arbeit.
— Martin Z. Schröder
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