Bruch · 26. Januar 2009
Wenn man zur Arbeit in die Werkstatt geht und eine beschädigte Tür bemerkt, läuft erst einmal eine Einbruchsbewältigungsroutine ab: Polizei, Hausverwaltung, Versicherungsagent werden angerufen. Auch ein Foto habe ich gleich gemacht. Reingekommen ist der Rechtsbrecher und Eigentumsverächter nicht. Die Polizei kam bald, hat bei der vergeblichen Suche nach Fingerabdrücken die Tür schwarz gepudert, man hat sehr freundlich mit mir über die Vergeblichkeit weiterer Schutzmaßnahmen geplaudert, meine Daten notiert und mir eine Vorgangsnummer überreicht und fuhr wieder fort — zum nächsten Tatort.
Abends bin ich zu meinen Geschäftsnachbarn gegangen, die schräg gegenüber Büros unterhalten. Auch dort gab es letzte Nacht Einbrüche, und zwar erfolgreich. Ein Nachbar vermutete, man habe eine Busladung in der Straße eingesetzt. Ich glaube eher, daß es sich um Raubzüge von Kleingruppen handelt. Gestohlen wurde natürlich nichts von großer Bedeutung, man läßt ja nachts keine Wertsachen im Geschäft. Nun werden wir uns gemeinsam überlegen, ob es nicht doch Schutzmaßnahmen gibt. Allen dreien schwebt uns ein Bewegungsmelder mit Flutlicht vor. Morgen gehe ich mal in das ansässige Sicherheitsfachgeschäft.
Es ist bedrückend, wenn man sich unsicher fühlt. Wenn man nicht in Ruhe seiner Arbeit nachgehen kann. Mir erscheint die Idee, Körperstrafen wieder einzuführen wie das Peitschen, nicht mehr so übel wie noch vor einem Jahr. Aber man wird der Einbrecher ja leider nicht einmal habhaft.
Auch ein Roboterhund wäre mir angenehm, ein Beißroboter. Oder …
Falls jemand meiner Leser eine Idee für sinnvollen Schutz von Kunststofftüren mit Verglasung hat — ich würde sie gern zur Kenntnis nehmen. Von Jalousien hat mir der freundliche Polizist plausibel abgeraten.
— Martin Z. Schröder
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