Danke! Bitte! Pardon! Autsch! · 5. Mai 2009
Diese Danksagung wurde aus der Lichten Futura gesetzt und mit Meister-Ornamenten geschmückt. Die Meister-Ornamente kamen aus der Schriftgießerei Typoart in Dresden, Herbert Thannhaeuser hat sie entworfen. Das Format der Karte: 105 × 148 mm, also DIN A6.
Drei gebrochene Farben sind zum Einsatz gekommen. Drei Farben, wie man sie auf mittelalterlichen Buchmalereien sehen kann. Gedruckt auf belgischen Karton aus Hadern, also aus Baumwolle.
Und lieferbar ist die Karte mit einem Kuvert, das in drei Ausführungen angeboten wird, gefüttert nämlich mit Seidenpapier in Bordeaux, Dark Green und Navy Blue. Um nicht zu sagen Weinrot, Dunkelgrün, Dunkelblau rötlich.
Die Karten sind mit einem vierseitigen Goldschnitt ausgestattet.
Die Handvergoldung wurde zusätzlich gewachst. Es handelt sich um Goldfarbe, nicht um Blattgold. Übrigens finden Sie diese Karte auch in meiner Lieblings-Papeterie RSVP und in deren Online-Shop.
Das Gegenstück zur Danksagung wäre eine Bittkarte.
Auch diese ist aus der Lichten Futura gesetzt.
Aus der kursiven Typoart-Garamond von Herbert Thannhaeuser gesetzt wurde diese Pardon-Karte.
Mit ihr läßt sich schmuckvoll um Verzeihung bitten oder Pardon gewähren, je nachdem.
Wenn die Boni für die Begünstigten einmal etwas kleiner ausfallen sollten, läßt sich das durch Beifügung einer solchen Karte recht gut kaschieren.
Denn von der tollkühnen Mischung aus Meister-Ornament und der Schrift Bigband wird jedermann beeindruckt sein.
Man hört immer wieder von Begebenheiten derart, daß Leute sich mit Zeichen ihnen so fremder Sprachen schmücken, daß sie sich damit lächerlich machen, weil sie sie nicht verstehen. Wer diese Karte versendet, liefert den Hohn gleich mit. Die gebrochenen Schriften sind so aus der Mode gekommen, daß sie schon in gewöhnlichem Satz nicht mehr von vielen jener gelesen werden können, deren Großeltern sie noch auf die Grabsteine ihrer Vorfahren meißeln ließen. Aber im schon seit je ungebräuchlichen Versalsatz wird es selbst für eingefleischte Leser der Fraktur schwierig. Doch würde die Zentenar-Fraktur von Ernst Schneidler nicht wirklich Majestäten zieren? Nicht wenige Meister der Typografie haben sie die schönste aller Frakturen überhaupt genannt. Sie entstand 1937 zum 100sten Jubiläum der Bauerschen Gießerei und dürfte ihrer Zierlichkeit und ihrer Beschwingtheit wegen vor den zeitgenössischen nationalen Helden kaum Bestand gehabt haben. Es ist keine heldische Type, und was in ihr Nation zeigt, das weist weiter zurück.
Adieu kann man bei vielen Gelegenheiten sagen: wenn man verreist, wenn man bleibt und nachwinkt, wenn man gänzlich scheidet. Die verwendete Schrift ist die Lichte Largo. Zu welchem Anlaß diese Karte paßt, möge der Kartenbenutzer klug entscheiden — für eine Kondolenz wird sie in den meisten (vielleicht nicht allen) Fällen zu farbenfroh klingen.
Das kann man auch von dieser Karte sagen und vor falschem Einsatz muß ich warnen. Aber wenn eine Kleinigkeit entzweigegangen ist oder man sein Bedauern mitteilen möchte oder eine Zerknirschtheit, dann mag diese Karte die der Wahl sein. Vielleicht, um sie nach einem Blechschaden nach dem Ausparken dem Opferauto hinter die Scheibenwischer zu klemmen? Schrift: Forum (Georg Trump, 1948, Gießerei C.E. Weber).
Ja, jede Farbe wurde gesondert gedruckt, hier sind die Druckformen zu sehen. Die ich einstweilen erhalte, um bei Bedarf leichter nachdrucken zu können. Die meisten dieser Karten sind fürs erste in Kleinstauflage gedruckt.
Lieferung und Preis: 3,50 Euro brutto (also inkl. 19% MWSt.) per Stück inklusive farbig gefüttertes Kuvert, 3,20 Euro ohne Kuvert. Keine Mindestabnahme. Verpackung und Versand: 4,00 Euro.
— Martin Z. Schröder
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