Ein Büchlein geht erste Schritte in die weite Welt · 26. August 2008
Freitag, 10 Uhr, der Verleger fährt im schwarzen Volvo vor der Druckerey in Berlin-Pankow vor. Erstmals nimmt Andreas Krause Landt das Buch in die Hand, das er in sein Verlagsprogramm aufgenommen hat. Er setzt sich und liest, kichert und hört nach wenigen Seiten wieder auf. „Ich glaube, das macht mich jetzt zu albern.“ Vier Kartons mit Büchern werden durchgezählt, eine Liste mit den Vorbestellungen wird zur Sicherheit überreicht, damit die Nr. 1 der 600 numerierten Bücher wirklich den ersten Besteller erreicht, das Übergabeprotokoll wird signiert, mit Mineralwasser (Spreequell medium) angestoßen. Ein Foto der Verlegerhand. Wir sprechen über neue Vorhaben für das kommende Jahr. Nach zwei Stunden Konferenz betten wir vier Kartons in den Kofferraum des Firmenwagens.
Freitag, zehn Stunden später, Berlin-Charlottenburg, der Drucker klingelt beim Autor. Er überreicht dem Schriftsteller zwei Päckchen mit zwanzig Exemplaren des neuen Büchleins. Max Goldt packt aus, lehnt sich ins Polster, betrachtet den Umschlag, bewegt ihn im Licht der Stehlampe. „Es sieht teuer aus.“ Die Druckfarben wechseln ihre Intensität auf dem changierenden metallgrünen Karton. Der Autor blättert, sein Drucker schaut ihm aufmerksam zu. Wird er zufrieden sein? Der Autor lächelt. Er holt jungen portugiesischen Weißwein aus dem Kühlschrank und stößt mit dem nun sehr frohen Drucker an. Ein Foto der Übergabe. Wir sprechen über neue Vorhaben für das Jahr 2010, dann soll der dritte und letzte Band der bibliophilen Trilogie entstehen.
In diesen Tagen wird die Auslieferung des Atlas van de nieuwe Nederlandse vleermuizen von Max Goldt im Landt Verlag vorbereitet.
— Martin Z. Schröder
